Politik

Hohe Wahlbeteiligung bei Landtagswahlen Hessen stürmen an die Urnen

Ministerpräsident Bouffier bei der Stimmabgabe in Gießen.

Ministerpräsident Bouffier bei der Stimmabgabe in Gießen.

(Foto: dpa)

Wie auf Bundesebene zeichnet sich auch bei den Landtagswahlen in Hessen eine hohe Wahlbeteiligung ab. Was den Wahlausgang angeht, zeigen sich Kandidat Schäfer-Gümbel und Ministerpräsident Bouffier demonstrativ optimistisch – dennoch drohen "hessische Verhältnisse".

Herausforderer Schäfer-Gümbel bei der Stimmabgabe in Lich.

Herausforderer Schäfer-Gümbel bei der Stimmabgabe in Lich.

(Foto: dpa)

Parallel zur Bundestagswahl entscheiden die Bürger in Hessen über eine Fortsetzung der schwarz-gelben Regierungskoalition. Ministerpräsident Volker Bouffier von der CDU und sein SPD-Herausforderer Thorsten Schäfer-Gümbel gaben nur rund 18 Kilometer voneinander entfernt ihre Stimmen ab. Bouffier wählte am Mittag in Gießen, Schäfer-Gümbel im benachbarten Lich. In den letzten Umfragen lagen die in Hessen regierende schwarz-gelbe Koalition und das rot-grüne Oppositionsbündnis praktisch gleichauf.

Die Wahlbeteiligung in dem Bundesland lag laut dem Landeswahlleiter um 14.00 Uhr bei 40 Prozent. Beide Spitzenkandidaten erschienen zuversichtlich in den Wahllokalen, betonten aber auch, es werde eng. Ministerpräsident Bouffier kam mit seiner Familie ins Gießener Wahllokal. Bouffier erkundigte sich bei den Helfern nach der Wahlbeteiligung - "bisher ganz gut" - und verschwand in der Kabine. Sehr zuversichtlich sei er, sagte er danach. "Aber Hessen ist traditionell sehr eng und knapp und der Respekt vor dem Wähler bleibt." Die CDU habe aber ein gutes Gefühl.

Schäfer-Gümbel setzte um kurz nach halb zwölf seine Kreuzchen. "Eine gewisse Anspannung ist da, das ist klar, es geht um viel", sagte Schäfer-Gümbel später. Das Bauchgefühl sei optimistisch, aber ein paar Restzweifel gebe es, weil es sehr eng in Hessen werde. Bouffier und Schäfer-Gümbel treten im selben Wahlkreis als Direktkandidaten für die Landtagswahl an.

"Hessische Verhältnisse" drohen

Mit Spannung wird verfolgt, ob die Linke erneut in den Landtag einzieht. Dann könnte es wieder zu unklaren Konstellationen kommen. Auch die Regierungspartei FDP muss um den Wiedereinzug in den Landtag bangen.

Bei unklaren Mehrheitsverhältnissen droht bei der Koalitionssuche wieder einmal "hessische Verhältnisse" – gemeint ist damit eine monatelange Hängepartie. SPD-Chef Schäfer-Gümbel schließt formal keine Koalition aus, sieht aber zugleich keine Basis für ein Bündnis mit Union oder Linkspartei. Ministerpräsident Bouffier schloss wenige Tage vor der Wahl eine Koalition mit der AfD definitiv aus.

Die CDU lag in den letzten Umfragen bei etwa 40 Prozent (Wahlergebnis 2009: 37,2 Prozent), die SPD kam auf rund 30 Prozent (2009: 23,7 Prozent). Bei rund 13,5 Prozent und damit auf dem Niveau der letzten Landtagswahl von 2009 werden die Grünen gesehen. Die FDP hatte 2009 satte 16,2 Prozent erzielt, nun liegt sie zwischen fünf und sechs Prozent. Die Linke, die 2009 noch auf 5,4 Prozent kam, wird nach den meisten Umfragen nicht mehr in den Landtag kommen. Erstmals im Rennen in Hessen ist die eurokritische Alternative für Deutschland (AfD).

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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