Rebellen kämpfen sich langsam vor Hochburg Sabha fast gefallen
21.09.2011, 12:37 Uhr
Die libyschen Rebellen zeigen das Victory-Zeichen.
(Foto: dpa)
Im zähen Kampf um die drei letzten verbliebenen Gaddafi-Hochburgen vermelden die Rebellen einen Erfolg. Die Stadt Sabha sei bis auf einen Bezirk vollständig eingenommen.
Die libysche Übergangsregierung hat die fast vollständige Einnahme einer der drei letzten Hochburgen des gestürzten Machthabers Muammar Gaddafi bekanntgegeben. Die Wüstenstadt Sabha sei bis auf den Bezirk Al-Manschija eingenommen worden, sagte ein Sprecher des nationalen Übergangsrates. Dort werde noch Widerstand geleistet. Sabha ist der letzte größere Ort vor der Sahara und hat damit eine strategische Bedeutung. Einige Mitglieder von Gaddafis Familie waren über diesen Weg aus Libyen geflüchtet.
Zivilisten als menschliche Schutzschilde benutzt
Um die zwei größeren Gaddafi-Bastionen Bani Walid und . Wo sich der ehemalige Machthaber selbst aufhält, war weiter unbekannt. Tripolis war am 23. August an die Aufständischen gefallen. Einer ihrer Kommandeure sagte der Zeitung "Qurayna al-Jadida", die Soldaten und Söldner Gaddafis in Bani Walid benutzten Zivilisten als menschliche Schutzschilde. In der Stadt seien elf junge Männer "abgeschlachtet" worden, weil man sie der Zusammenarbeit mit den Gaddafi-Gegnern verdächtigt habe.
Ein anderer Kommandeur sagte dem TV-Sender Al-Arabija, 90 Prozent der Gaddafi-Geburtsstadt Sirte seien inzwischen unter der Kontrolle der Revolutionäre. Die einstigen Aufständischen, deren Übergangsrat inzwischen international anerkannt ist, gehen davon aus, dass sich der im August verschwundene Gaddafi in einer der drei Städte oder in einem Versteck in der Wüste aufhält.
Die Menschen in der Hauptstadt Tripolis beschäftigt derzeit vor allem die Suche nach Gaddafi und die Zusammensetzung der neuen Regierung, die Anfang Oktober gebildet werden sollen. Die Gespräche des Übergangsrates bei den Vereinten Nationen in New York, wo die Fahne des "neuen Libyen" aufgestellt wurde, finden dagegen weniger Beachtung.
Quelle: ntv.de, rts/dpa