Kanzlerin wappnet sich Hollande liegt in Umfragen vorn
04.05.2012, 11:32 Uhr
Hollande scheint der Sieg gewiss.
(Foto: dpa)
Frankreichs konservativer Präsident Sarkozy kann nur noch auf ein Wunder hoffen. Allen Umfragen zufolge liegt sein Herausforderer Hollande in der Gunst der Wähler vorn. Inzwischen scheint man sich auch im Kanzleramt mit dem Sozialisten anzufreunden.
In Frankreich stehen die Zeichen auf Machtwechsel. Kurz vor der entscheidenden Runde der Präsidentenwahl an diesem Sonntag lag weiter der Sozialist in allen Umfragen vorn. Nach heute veröffentlichten Zahlen kann der 57-Jährige in der Stichwahl gegen Amtsinhaber auf 52,5 bis 53,5 Prozent der Stimmen hoffen. Der Konservative würde demnach lediglich auf 46,6 bis 47,5 Prozent kommen und den Kampf um seine Wiederwahl verlieren.
Die Meinungsforscher wiesen allerdings darauf hin, dass der Abstand zwischen den beiden Kontrahenten zuletzt deutlich schrumpfte. In sämtlichen Umfragen machte Sarkozy im Verlauf der vergangenen Woche Boden gut und gewann bis zu zwei Prozentpunkte.
Beim einzigen direkten der beiden Kandidaten am Mittwochabend wirkte Hollande auf die Franzosen überzeugender als Sarkozy. Nach einer LH2-Umfrage fanden das 45 Prozent der Zuschauer, während 41 Prozent das für Sarkozy feststellten. Bei Ifop war der Abstand noch viel ausgeprägter: 42 Prozent fanden den Sozialisten überzeugender, 34 Prozent den Präsidenten.
In der zweiten Runde der französischen Präsidentenwahl sind am Wochenende rund 46 Millionen Franzosen aufgerufen, das Staatsoberhaupt für die kommenden fünf Jahre zu wählen. Sollte Hollande gewinnen, käme 17 Jahre nach dem Ende der Amtszeit von Francois Mitterrand erstmals wieder ein Sozialist an die Macht.
Berlin stellt sich auf Hollande ein
In der Bundesregierung stellt man sich nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" bereits auf einen möglichen Machtwechsel ein. Kanzlerin Angela Merkel sähe zwar eine Wiederwahl des Konservativen Sarkozy lieber, schreibt das Blatt. Sollte Hollande gewählt werden, würde aber in kürzester Zeit ein gutes Arbeitsverhältnis entstehen, heiße es im Kanzleramt.
Quelle: ntv.de, dpa