Politik

Ausländer-Debatte zieht nicht Hollande liegt klar vor Sarkozy

In wenigen Wochen schon könnte Hollande die erste Runde der Präsidentenwahl für sich entscheiden.

In wenigen Wochen schon könnte Hollande die erste Runde der Präsidentenwahl für sich entscheiden.

(Foto: REUTERS)

Wenn an diesem Sonntag in Frankreich ein neuer Präsident gewählt würde, hieße er mit großer Wahrscheinlichkeit Francois Hollande. Sowohl im ersten Wahlgang als auch in der folgenden Stichwahl liege Hollande laut aktuellen Umfragen deutlich vor Amtsinhaber Sarkozy. Kanzlerin Merkel hatte sich frühzeitig auf die Seite Sarkozys geschlagen.

Der Präsidentschaftskandidat der französischen Sozialisten, Francois Hollande, hat einer Wahlumfrage zufolge seinen Vorsprung auf Amtsinhaber Nicolas Sarkozy leicht ausgebaut. In der ersten Runde am 22. April kann Hollande mit 30 Prozent der Stimmen rechnen (plus zwei Punkte), wie aus einer CSA-Umfrage hervorgeht. Sarkozy käme auf 28 Prozent, ein Punkt mehr als bisher. In der zweiten Runde am 6. Mai, der Stichwahl, würden auf Hollande 54 Prozent, auf Sarkozy 46 Prozent entfallen.

Sarkozy kann sich auf die Unterstützung der deutschen Kanzlerin verlassen.

Sarkozy kann sich auf die Unterstützung der deutschen Kanzlerin verlassen.

(Foto: AP)

Die Kandidatin der Rechtsextremen, Marine Le Pen, verliert der Umfrage zufolge in der ersten Runde zwei Punkte auf 15 Prozent. Linkskandidat Jean-Luc Melenchon legt einen Punkt auf zehn Prozent zu. Die Hälfte der gut 1000 Befragten rechnet mit einem Sieg Hollandes, elf Prozent mehr als zuvor. Nur 30 Prozent gehen von einer Wiederwahl Sarkozys aus (minus zwei Punkte).

Merkel stützt Sarkozy

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte sich als CDU-Chefin frühzeitig auf Sarkozy festgelegt über ihren Sprecher aber mitteilen lassen, dass sie als Bundeskanzlerin selbstverständlich mit "jedem französischen Präsidenten vertrauensvoll zusammenarbeiten" werde. Dass Merkel allerdings Hollande nicht empfangen wollte, war in Deutschland und auch bei der französischen Opposition auf Unverständnis gestoßen. In den  war bereits darüber spekuliert worden, Merkel habe mit den konservativen Regierungschefs Italiens, Spaniens und Großbritanniens vereinbart, Hollande im laufenden Wahlkampf nicht zu empfangen. Die dementierte die Berichte umgehend.

Hollande hatte mit seiner Position zum jüngst geschlossenen Fiskalpakt für Unruhe gesorgt. Der langjährige Vorsitzende der französischen Sozialisten will im Fall seiner Wahl darauf dringen, dass das Vertragswerk zu größerer Haushaltsdisziplin auch um Maßnahmen zur Stärkung des Wirtschaftswachstums ergänzt wird. Das lehnen Merkel und Sarkozy ab.

"Zu viele Ausländer" in Frankreich

Sarkozy geht derweil mit dem Thema "Ausländer" auf Stimmenfang. Im Falle seiner Wiederwahl will der die Aufnahme von Einwanderern in Frankreich begrenzen – und zwar von derzeit 180.000 auf jährlich 100.000. Auch sollten Einwanderer bestimmte Sozialleistungen nur dann erhalten, wenn sie mindestens zehn Jahre in Frankreich gelebt und fünf Jahre dort gearbeitet hätten. Es gebe einfach "zu viele Ausländer" in Frankreich, sagte Sarkozy. Es sei nicht länger möglich, für alle Immigranten Unterkünfte, Arbeit und Schulen bereitzustellen.

Die Rechtsextremen um Marine Le Pen sind , weil dieser damit eines ihrer Themen für sich vereinnahmt habe.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa/AFP/rts

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