Terrorangst in Frankreich Hollande schließt Élysée-Gärten
23.01.2013, 20:09 Uhr
Zu nahe am Geschehen: Die Gärten sind für die Öffentlichkeit tabu.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Seit Beginn des internationalen Militäreinsatzes gegen radikale Islamisten im Norden Malis gibt es verstärkt Anschlagsdrohungen gegen Frankreich. Staatschef Hollande lässt bis auf weiteres die berühmten Gärten des Élysée-Palastes für die Öffentlichkeit schließen. In Mali selbst konzentrieren sich die Kämpfe auf Timbuktu.
Aus Angst vor Terroranschlägen lässt Frankreichs Staatschef François Hollande bis auf weiteres keine Besucher mehr in die Gärten des Élysée-Palastes. Der rund zwei Hektar große Park werde am kommenden Sonntag nicht wie üblich für die Öffentlichkeit geöffnet, teilte das Präsidentenamt in Paris mit. Grund seien verschärfte Sicherheitsmaßnahmen im Rahmen des Anti-Terrorplans Vigipirate. Gegen Frankreich gibt es seit Beginn des internationalen Militäreinsatzes gegen radikale Islamisten im Norden Malis verstärkt Anschlagsdrohungen.
Kampf um die Wüstenstadt
Die Angriffe der Franzosen in Mali konzentrieren sich unterdessen auf Timbuktu. Die Extremisten sollen aus der legendären Wüstenstadt vertrieben werden. Kampfjets greifen seit Dienstagabend die Stellungen der Extremisten dort an. Die Angriffe hätten Stützpunkten der AQMI-Milizen (Al-Kaida im Islamischen Maghreb) in der Umgebung von Timbuktu gegolten, sagte ein malischer Armeesprecher. "Solange es in der Region bewaffnete Gruppen gibt, werden die Luftangriffe fortgeführt", sagte der Sprecher. "Wann immer wir eine Rebellen-Basis entdecken, wird bombardiert."
Nach Informationen des französischen Wochenblattes "Canard Enchaîné" hat Präsident François Hollande die Devise ausgegeben, schnellstmöglich Timbuktu oder Gao unter Kontrolle zu bringen. Mittlerweile sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Paris 2300 französische Soldaten im Land. Stützpunkte in anderen Ländern miteingerechnet sollen laut "Canard" rund 4000 Soldaten für den Mali-Einsatz zur Verfügung gestellt werden.
Deutschland greift nicht ein
Bundeskanzlerin Angela Merkel schloss indes einen Kampfeinsatz von deutschen Soldaten in Mali aus. "Deutschland denkt nicht daran, Kampftruppen dorthin zu schicken", sagte Merkel in Berlin nach ihrem Gespräch mit dem Vorsitzenden der Afrikanischen Union (AU) und Präsidenten der Republik Benin, Thomas Boni Yayi.
Gegenwärtig unterstützt Deutschland den Einsatz der westafrikanischen Staatengemeinschaft ECOWAS gegen Islamisten in Mali mit zwei Transportflugzeugen.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP