Politik

Konferenz sucht Lösung Homs wieder unter Beschuss

Der Tod ist in Syrien fast schon zum Alltag geworden.

Der Tod ist in Syrien fast schon zum Alltag geworden.

(Foto: dpa)

Die syrische Stadt Homs liegt wieder unter dem Feuer der Regierungstruppen. Es gibt zahlreiche Tote und Verletzte. In Kairo versucht derweil eine Konferenz den politischen Durchbruch.

Die syrische Armee hat ihren Beschuss der Rebellenhochburg Homs fortgesetzt. Wie die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, versuchte die Armee die von Rebellen gehaltenen Viertel Chaldije und Dschurat al-Schiah wieder einzunehmen. Demnach waren am Sonntag landesweit 79 Menschen getötet worden, darunter 38 Zivilisten. Bei den anderen Opfern habe es sich um 28 Soldaten sowie 13 Aufständische gehandelt.

Ein Aktivist in Homs sagte, wegen des anhaltenden Artilleriebeschusses könnten die eingeschlossenen Familien nur sehr schwer mit Nahrung oder Medikamenten versorgt werden. Mangels medizinischen Materials hätten mehreren Verletzten Körperteile amputiert werden müssen.

Unterdessen wurden zwei syrische Grenzpolizisten durch eine aus dem Libanon abgefeuerte Rakete verletzt. Wie die libanesischen Sicherheitskräfte mitteilten, wurde die Rakete im Morgengrauen vom Ort Bukaja im Libanon abgefeuert und schlug an einem syrischen Grenzposten ein.

Kairo-Treffen hat Probleme

Ist er noch Teil der Lösung für Syrien? Staatschef Assad.

Ist er noch Teil der Lösung für Syrien? Staatschef Assad.

(Foto: dpa)

Mit einem dringlichen Aufruf an die internationale Staatengemeinschaft begann derweil in Kairo eine Konferenz der Arabischen Liga und der syrischen Opposition. Ohne einen konkreten Zeitplan für ein Ende der Gewalt und einen Machtwechsel in Syrien sei kein Fortschritt zu erzielen, warnte der Generalsekretär der Arabischen Liga, Nabil al-Arabi, zu Beginn des zweitägigen Treffens.

Mehrfach erwähnte er Aktionen gemäß Kapitel VII der UN-Charta, zu denen auch Militärinterventionen zum Schutz von Zivilisten gehören. Die mehr als 200 anwesenden Oppositionellen forderte Al-Arabi auf, sich auf eine gemeinsame Zukunftsvision zu einigen. Mit der Ausrichtung der Konferenz hat sich die Liga jetzt eindeutiger als bisher auf die Seite der syrischen Revolutionäre gestellt.

Eine der wenigen Oppositionsbewegungen, die vom syrischen Regime geduldet werden, berichtete, sieben ihrer Mitglieder seien daran gehindert worden, nach Kairo zu reisen, um an der Konferenz teilzunehmen. Außerdem seien in den vergangenen Tagen zwei Angehörige der Bewegung festgenommen worden, erklärte das Nationale Koordinierungskomitee für demokratischen Wandel.

Einige Oppositionelle und Vertreter der Brigaden der Deserteure kritisierten die Kairoer Konferenz. Sie sprachen von einer "Verschwörung" und erklärten, sie lehnten jeden Dialog mit dem "Mörderregime" ab. Al-Arabi und alle Außenminister, die während der Eröffnungssitzung in Kairo sprachen, vermieden es, über die Zukunft des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zu spekulieren.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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