Wahl des neuen UNESCO-Chefs Husni verpasst Mehrheit
17.09.2009, 22:28 UhrBei der Wahl des Nachfolgers von UNESCO-Generaldirektor Koichiro Matsuura hat keiner der neun Kandidaten bei der ersten Abstimmung die erforderliche absolute Mehrheit der Stimmen bekommen.
Nach Angaben aus Diplomatenkreisen votierten 22 der 58 Mitglieder des UNESCO-Exekutivrats für den als Favoriten gehandelten, aber umstrittenen ägyptischen Kulturminister Faruk Husni. Die bulgarische Kandidatin Irina Bokova erhielt acht Stimmen. Auf jeweils sieben kamen die österreichische EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner, der russische Vize-Außenminister Alexander Jakowenko und Ivonne Juez de Baki aus Ecuador. So gut wie aus dem Rennen sind die Kandidaten aus Litauen (3 Stimmen), Benin (2), Tansania (1) und Algerien (0). Eine Stimme war ungültig.
Die Wahl des Matsuura-Nachfolgers sorgt seit Wochen für Schlagzeilen, weil dem Favoriten Husni anti-israelische Äußerungen vorgeworfen werden. Verschiedene westliche Menschenrechtsorganisationen, Intellektuelle und Politiker hatten dazu aufgerufen, den Ägypter nicht zu wählen.
Die nächste Wahlrunde im Exekutivrat ist für Freitag angesetzt. Insgesamt sind dort bis zu fünf Abstimmungen möglich, lediglich für die letzte werden nur noch die erfolgreichsten zwei Kandidaten zugelassen. Der Gewinner muss dann noch von der Generalkonferenz am 15. Oktober bestätigt werden. Die Abstimmungen dort waren in der Vergangenheit allerdings nur eine Formsache.
Die Amtszeit von Matsuura als Generaldirektor der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation endet im November nach zehn Jahren. Eine Verlängerung war nicht mehr möglich.
Quelle: ntv.de, dpa