Traumazentrum für Frauen geplant IS-Opfer bekommen Hilfe in Deutschland
22.12.2014, 07:38 Uhr
September 2013: Flüchtlinge aus Syrien kommen am Flughafen Hannover an.
(Foto: dpa)
Opfer des IS sind nicht nur Peschmerga-Kämpfer und irakische Soldaten, sondern auch viele Frauen und Mädchen. Sie sollen nun Hilfe in Deutschland bekommen. Entwicklungshilfeminister Müller kündigt ein Traumazentrum für Vergewaltigungsopfer an.
Traumatisierten Mädchen und Frauen aus den Kampfgebieten in Syrien und dem Irak soll demnächst direkt in Deutschland geholfen werden. Entwicklungshilfeminister Gerd Müller kündigte gegenüber der "Bild"-Zeitung an, ein Traumazentrum in Deutschland aufzubauen. "100 Frauen sollen dort behandelt werden", sagte Müller. Die Dschihadistenmiliz IS nehme selbst junge Mädchen gefangen und missbrauche sie, sagte der Entwicklungsminister: "Um solche Mädchen müssen wir uns kümmern, statt Angst vor ihnen zu schüren."
Die Kämpfe gehen derweil weiter. Mindestens 20 Kämpfer des IS sind bei einem Angriff auf einen Luftwaffenstützpunkt im Osten Syriens getötet worden. Der IS habe seit Samstagabend versucht, den Stützpunkt in Deir Essor zu erstürmen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Dabei seien 20 der Dschihadisten - 19 Syrer und ein Marokkaner - und zwei syrische Soldaten getötet worden.
Es war demnach der zweite Angriff auf die Basis binnen eines Monats. Der Stützpunkt ist einer der letzten der syrischen Armee in der gleichnamigen östlichen Provinz an der Grenze zum Irak, wo der IS bereits große Gebiete kontrolliert. Bereits vor gut zwei Wochen hatten die Terroristen versucht, den Flughafen zu erstürmen.
Beim IS gibt es Anzeichen, dass die Disziplin bröckelt. So töteten die Terroristen rund 150 eigene Kämpfer, die angeblich "desertiert" sind. Augenzeugen berichteten am Sonntag, 45 Mitglieder der Terrormiliz seien in der nordirakischen Stadt Mossul getötet worden. Die Dschihadisten seien für ihre Niederlage im Kampf um das Sindschar-Gebirge bestraft worden. Am Samstag sollen aus dem gleichen Grund rund 100 Männer getötet worden sein.
Quelle: ntv.de, vpe/dpa/AFP