Politik

Lösegeldforderung an die USA IS verlangt 6,6 Millionen Dollar für US-Geisel

US-Verteidigungsminister Chuck Hagel nannte die Bedrohung durch den IS jüngst "größer als den 11. September".

US-Verteidigungsminister Chuck Hagel nannte die Bedrohung durch den IS jüngst "größer als den 11. September".

(Foto: REUTERS)

Die USA lehnen Lösegeldforderungen grundsätzlich ab. Der Staat will nicht als erpressbar gelten. Jetzt fordern Terroristen der IS mehrere Millionen Dollar für die Freilassung einer jungen US-Amerikanerin, die als Helferin in Syrien unterwegs war.

Die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) verlangt für eine als Geisel genommene Amerikanerin laut US-Medienberichten 6,6 Millionen Dollar (rund 5 Mio. Euro) Lösegeld. Die 26-Jährige soll bei einem humanitären Einsatz in Syrien unterwegs gewesen sein, als sie Anfang August 2013 gefangen genommen wurde, berichteten die TV-Sender NBC und ABC.

Die Extremisten forderten die USA demnach auch zur Freilassung der pakistanischen Neurowissenschaftlerin Aafia Siddiqui auf, die 2010 wegen des Angriffs auf US-Soldaten in Afghanistan zu 86 Jahren Haft verurteilt worden war.

Die Nusra-Front lehnt die Fusion mit dem IS ab.

Die Nusra-Front lehnt die Fusion mit dem IS ab.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Die Sender berufen sich auf einen Vertreter der Familie, die den Namen der Geisel zu deren Schutz nicht veröffentlichen will. Die Frau soll eine von mindestens vier Amerikanern sein, die derzeit noch in Syrien und im Irak festgehalten werden.

Die USA lehnen Lösegeldforderung grundsätzlich ab. Der stellvertretende Sicherheitsberater von US-Präsident Barack Obama, Ben Rhodes, sagte, Terrororganisationen würden auf diese Weise ansonsten von den USA "mit finanziellen Mitteln ausgestattet". Damit bestätigte der Sicherheitsberater den seit langem von Washington betriebenen Umgang mit Lösegeldforderungen nach Entführungen.

Die Islamisten drohen unverhohlen mit neuen Morden an Amerikanern - etwa dem Journalisten Steven Sotloff, der seit 2013 in Syrien vermisst wird. Ein Video der Enthauptung des 40-jährigen US-Journalisten James Foley hatte weltweit Entsetzen ausgelöst.

Curtis wieder in der Heimat

Der Reporter Peter Theo Curtis war zuletzt nach fast zwei Jahren Geiselhaft freigelassen worden und ist wieder in seiner Heimat. "Ich bin überwältigt, dass dieser Tag gekommen ist und mein Sohn wieder neben mir steht", erklärte seine Mutter Nancy. Sie hatte den 45-Jährigen zuvor am Flughafen von Boston in Empfang genommen.

Der Autor und Journalist veröffentlichte seinerseits eine Erklärung, in der es hieß: "Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich berührt und bewegt bin von all den Menschen, die heute zu mir gekommen sind, um mich willkommen zu heißen: Fremde im Flugzeug, die Flugbegleiter und vor allem meine Familie." Er danke allen US-Vertretern, die sich für seine Freilassung eingesetzt hätten, und der Regierung von Katar. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurde Curtis am Sonntagnachmittag den UN-Blauhelmen auf den Golanhöhen übergeben.

Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa

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