Politik

Ultimatum für sunnitische Milizen IS vertreibt nun auch Verbündete

Seit Wochen verbreiten die islamistischen Terroristen Furcht und Schrecken.

Seit Wochen verbreiten die islamistischen Terroristen Furcht und Schrecken.

(Foto: REUTERS)

Die dschihadistischen Terroristen der IS vertreiben und töten nicht nur Christen und Schiiten - sie gehen auch gegen Gruppen vor, die eigentlich ihre Verbündeten sind. Derweil stellen sich zahlreiche Muslime im Irak auf die Seite der vertriebenen Christen.

Die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat (IS) geht in den von ihr eroberten Gebieten zunehmend auch gegen andere sunnitische Gruppen vor. Wie das Nachrichtenportal "Sumaria News" berichtet, stellten die Dschihadisten in der Provinz Dijala fünf sunnitischen Gruppen, die eigentlich an ihrer Seite gegen die Regierung in Bagdad kämpften, ein 48-Stunden-Ultimatum. Demnach müssen die Kämpfer sich innerhalb dieser Frist entweder unterordnen, die Region verlassen oder mit Bestrafung rechnen. Die bekannteste betroffene Gruppe ist die Nakschbandi-Miliz aus alten Anhängern Saddam Husseins.

In der nördlichen Provinz Ninive setzten die Extremisten die Zerstörung wichtiger Kulturstätten und Heiligtümer fort. Wie das Nachrichtenportal von lokalen Beobachtern erfuhr, sprengte die Miliz die Grabstätte des Propheten Jonah in der Region Mossul. Anschließend hätten Bulldozer die Ruine dem Erdboden gleichgemacht. Die Dschihadisten folgen einer besonders strengen Auslegung des Korans - um einen Heiligenkult zu verhindern, sind selbst Grabstätten von Gefährten des Propheten Mohammed nicht vor Zerstörung sicher.

Hunderte demonstrieren gegen Vertreibung der Christen

Bereits am Donnerstag haben Hunderte Iraker verschiedener Glaubensrichtungen in der Hauptstadt der autonomen Kurdenregion gegen die Verfolgung von Christen durch die IS-Miliz demonstriert. Muslime, Christen und Mitglieder politischer Parteien versammelten sich in Erbil vor der Vertretung der Vereinten Nationen. Ein Vertreter der Muslime sagte an die Christen gerichtet: "Wir sind da, um Euch zu unterstützen."

Die Demonstranten übergaben zudem einen Brief an die UN-Mitarbeiter, in dem sie Schutzmaßnahmen für die gefährdete christliche Minderheit forderten. Zudem solle die irakische Regierung die Vertriebenen entschädigen und per Dekret verbieten, dass von den Christen zurückgelassene Besitztümer verkauft würden.

Quelle: ntv.de, fma/AFP

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