Politik

Falsche eidesstattliche Erklärung Im Fall Gysi wird später entschieden

Seit Monaten muss Linksfraktionschef Gregor Gysi bangen, ob gegen ihn Ermittlungen aufgenommen werden. Es geht um eine falsche eidesstaatliche Versicherung wegen Stasi-Vorwürfen. Doch die Hamburger Staatsanwaltschaft lässt sich Zeit und prüft weiter.

Gegen Linksfraktionschef Gysi wird seit Anfang 2013 wegen einer falschen eidesstattlichen Versicherung zu seiner möglichen Stasi-Vergangenheit ermittelt.

Gegen Linksfraktionschef Gysi wird seit Anfang 2013 wegen einer falschen eidesstattlichen Versicherung zu seiner möglichen Stasi-Vergangenheit ermittelt.

(Foto: dpa)

Die erwartete Entscheidung über eine mögliche Anklage gegen Linksfraktionschef Gregor Gysi wegen neuer Stasi-Vorwürfe verschiebt sich erneut. Die Hamburger Staatsanwaltschaft steigt abermals in die Ermittlungen ein, weil neue Hinweise zu dem Fall eingegangen sind, wie eine Behördensprecherin mitteilte.

Ob Gysi mit einer Anklage rechnen muss oder ob das Verfahren gegen ihn eingestellt wird, wird demnach frühestens in mehreren Wochen feststehen - und damit deutlich nach der Europawahl am 25. Mai. Die Hinweise seien möglicherweise für das Verfahren relevant, sagte Sprecherin Nana Frombach. "Wir können das nicht ignorieren."

Die Staatsanwaltschaft will mehrere weitere Zeugen vernehmen, wie sie ankündigte - unter anderem ehemalige Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit und des Zentralkomitees (ZK) der SED.

Hat Gysi als Anwalt mit der Stasi zusammengearbeitet?

Die Ermittler prüfen seit Anfang vergangenen Jahres, ob der Politiker eine falsche eidesstattliche Versicherung abgegeben hat. Es geht um die Frage, ob er als Anwalt in der DDR mit der Stasi zusammengearbeitet hat oder nicht.

Die frühere DDR-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld und ein pensionierter Richter hatten Anzeige erstattet. Vor Gericht hat sich Gysi bisher stets erfolgreich gegen den Vorwurf gewehrt, er habe Mandanten in der DDR verraten oder ausspioniert.

Die neuen Hinweise hätten die Staatsanwaltschaft "ungefragt und ganz kurzfristig" am Montag erreicht, berichtete Frombach. Von wem sie kamen, wollte die Sprecherin nicht sagen. Mitte April hatte die Behörde erklärt, die Ermittlungen gegen Gysi seien abgeschlossen. Die Entscheidung über eine Einstellung des Verfahrens oder eine Anklage war zuletzt Mitte Mai erwartet worden.

Quelle: ntv.de, cri/dpa

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