Politik

Hoffnung auf Frieden ist dahin Im Gazakonflikt sprechen wieder die Waffen

Nach drei Tagen Ruhe müssen die Menschen im Gazastreifen wieder um ihr Leben fürchten. Sowohl die Angriffe der Hamas auf Israel als auch die Schläge auf Stellungen der Palästinenser werden fortgesetzt.

Nach drei Tagen Ruhe müssen die Menschen im Gazastreifen wieder um ihr Leben fürchten. Sowohl die Angriffe der Hamas auf Israel als auch die Schläge auf Stellungen der Palästinenser werden fortgesetzt.

(Foto: AP)

In der Nacht geht Israel weiter militärisch gegen die Hamas im Gazastreifen vor, auch aus dem Palästinesergebiet kommen wieder Raketen. An eine Fortsetzung der Friedensgespräche in Kairo ist derzeit nicht zu denken - allen Appellen zum Trotz.

Die israelische Armee hat ihre Angriffe auf den Gazastreifen in der Nacht zum Samstag fortgesetzt. Die Luftwaffe habe rund 30 Ziele angegriffen, sagte eine Militärsprecherin. Bei den israelischen Angriffen im Gazastreifen seien seit Freitagmorgen fünf Menschen ums Leben gekommen, rund 30 Personen seien verletzt worden, twitterte der Sprecher des Gesundheitsministeriums in Gaza, Aschraf al-Kidra.

Die Extremisten in dem von der radikalen Hamas beherrschten Küstengebiet schossen ihrerseits weitere fünf Raketen auf Städte im israelischen Süden ab. Schaden richteten sie nicht an.

Die Kampfhandlungen nach Abschluss der 72-stündigen Waffenruhe zerstören zunächst alle Hoffnungen auf einen dauerhaften Frieden. Israel brach die Verhandlungen in Kairo ab. "Israel führt keine Verhandlungen unter Feuer", sagte ein israelischer Regierungsbeamter. Nach ägyptischer Darstellung sollen die Beratungen bis dahin gut vorangeschritten sein.

Die Palästinenser fordern eine Aufhebung der jahrelangen Blockade des Gazastreifens. Neben einem Ende von Einschränkungen bei der Geldüberweisung und einer Ausweitung der Fangzone für Fischer bestehen sie auf dem Bau eines See- und Flughafens in Gaza. Außerdem sollen Häftlinge in Israel freigelassen werden.

Beide Seiten werfen sich Bruch der Waffenruhe vor

Israel fordert als Bedingung für einen Wiederaufbau des zerstörten Gazastreifens eine Entmilitarisierung des schmalen Küstengebiets und eine Entwaffnung der militanten Organisationen. Dies lehnt die Hamas bislang ab.

Die USA und die Uno forderten die beiden Konfliktparteien dazu auf, die Gespräche rasch wieder aufzunehmen. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und US-Regierungssprecher Josh Earnest riefen Israelis sowie radikale Palästinenser auf, von weiteren militärischen Aktionen abzusehen.

Viele Menschen im Gazastreifen versuchten, sich vor den neuen Angriffen in Sicherheit zu bringen. Augenzeugen sprachen von Hunderten Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, die aus dem an Israel grenzenden Osten Gazas flüchteten.

Israel wirft der Hamas vor, die Waffenruhe bereits am frühen Freitagmorgen, vor Ablauf der Feuerpause, gebrochen zu haben. Der Armee zufolge wurden zwei Raketen auf Israels Süden gefeuert. Die Hamas widersprach dieser Darstellung.

Quelle: ntv.de, jog/dpa

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