Hilfe nur in Notlagen Indonesien schickt Flüchtlingsboot zurück
15.05.2015, 09:34 Uhr
Fischer versorgen vor Thailand ein Flüchtlingsboot mit Wasser und Lebensmitteln.
(Foto: REUTERS)
In Südostasien sind Tausende Menschen auf Booten unterwegs. Sie fliehen vor Unterdrückung, werden aber nicht an die Küsten der wohlhabenden Staaten herangelassen.
Die indonesische Marine hat erneut ein Flüchtlingsboot mit mehreren hundert Menschen an Bord abgefangen. Es sei vor der Küste der auf der Insel Sumatra gelegenen Provinz Aceh gestoppt worden, teilte Marinesprecher Fuad Basya mit.
Das weitere Vorgehen werde jetzt mit dem Außenministerium abgestimmt, sagte der Marinesprecher. "Unsere Aufgabe ist es, Schiffe ohne Dokumente daran zu hindern, in unser Staatsgebiet einzudringen, aber wenn es eine humanitäre Notlage gibt, werden wir helfen", sagte er. Ein anderes Boot mit rund 800 Menschen ließ Indonesien an Land.
In den vergangenen Tagen waren in den südostasiatischen Gewässern mehrere Boote mit Flüchtlingen gestoppt worden. Bei den Flüchtlingen handelt es sich meist um Rohingya, eine in Myanmar lebende muslimische Minderheit, deren Angehörige dort kaum Rechte genießen und zum Beispiel keine Pässe besitzen.
Auch die malaysische Regierung will Bootsflüchtlinge künftig generell auf das Meer zurückschicken und hat Kritik an dieser Vorgehensweise zurückgewiesen. "Wir senden ihnen das richtige Signal, indem wir sie dorthin senden, wo sie herkommen", sagte der malaysische Heimatminister Wan Hunaidi Tuanku Jaafar.
Viele Schmuggler haben Schiffe mit Flüchtlingen ihrem Schicksal überlassen, seit Thailand massiv gegen Schlepperbanden vorgeht. Das Land ist häufig das erste Ziel der Boote, die Menschen aus Myanmar und Bangladesch an Bord haben. Thailand wie auch Malaysia hindern die Schiffe häufig daran, in ihre Gewässer zu fahren. Hilfsorganisation fordern hingegen, die Flüchtlinge zunächst aufzunehmen. "Sie haben kein Essen, kein Wasser und sie trinken ihren eigenen Urin. Dies ist maritimes Ping Pong mit menschlichem Leben", sagt Joe Lowry von der Internationalen Organisation für Migration (IOM). Eine Lösung müsse schnell her, ansonsten werde man Boote voller Leichen in der Andamanensee finden. Die IOM stelle eine Million Dollar bereit, um die Regierungen bei der Bereitstellung von Essen und Wasser zu unterstützen.
Laut UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR befinden sich Tausende Flüchtlinge in südostasiatischen Gewässern.
Quelle: ntv.de, che/dpa