Politik

Wegen Spionageverdacht verhaftet Iran lässt US-Bürgerin frei

Eine Wanderung in der Grenzregion zwischen Irak und Iran wurde drei US-Bürgern zum Verhängnis. Iranische Behörden nahmen sie unter dem Verdacht der Spionage fest. Nach mehr als einem Jahr darf die Frau aus gesundheitlichen Gründen nun den Iran verlassen - gegen eine Kaution von 500.00 Dollar. Ihre Begleiter bleiben in Haft.

Nach 15 Monaten Haft im Iran ist eine gesundheitlich angeschlagene US-Bürgerin freigekommen. Die 31 Jahre alte Sarah Shourd habe das Land verlassen, bestätigte die Schweizer Botschaft in Teheran, die im Iran die US-Interessen vertritt. Nach Berichten des iranischen Senders Press TV wurde eine Kaution in Höhe von 500.000 Dollar gezahlt. Bei der jungen Frau soll ein Knoten in der Brust festgestellt worden sein. Ursprünglich war ihre Freilassung bereits am vergangenen Wochenende erwartet worden.

Sarah Shourd war mehr als ein Jahr in iranischer Haft.

Sarah Shourd war mehr als ein Jahr in iranischer Haft.

(Foto: REUTERS)

US-Präsident Barack Obama zeigte sich erfreut über den Schritt. Zugleich äußerte er die Hoffnung, die Regierung in Teheran werde auch die beiden Begleiter Sarah Shourds auf freien Fuß setzen.

Shroud war im Juli vergangenen Jahres zusammen mit zwei weiteren US-Rucksacktouristen, dem 27-jährigen Shane Bauer und dem gleichaltrigen Josh Fattal, im iranisch-irakischen Grenzgebiet wegen illegaler Einreise festgenommen worden. Den drei Amerikanern wird von der iranischen Justiz auch Spionage vorgeworfen. Bauer und Fattal bleiben vorerst in Haft. Auch das Verfahren gegen Shroud soll weitergeführt werden.

Medizinische Untersuchungen in Europa

Die 31-Jährige wurde nach ihrer Entlassung aus dem Teheraner Evin-Gefängnis Schweizer Diplomaten übergeben und zum Mehrabad-Flughafen gebracht. Da die USA keine diplomatischen Beziehungen zum Iran unterhalten, werden die US-Interessen in dem Land durch die Schweiz mitvertreten.

Mit einer Chartermaschine flog Shroud in Richtung Oman ab, wo ihre Mutter bereits auf sie warten sollte. Wie es hieß, wolle sie sich vor ihrer Heimreise nach Kalifornien vermutlich in Europa medizinisch untersuchen lassen.

Der Fall hat das Verhältnis zwischen den USA und dem Iran zusätzlich belastet, das wegen des seit Jahren anhaltenden Atomstreits ohnehin angespannt ist. Der Iran steht im Verdacht, unter dem Deckmantel eines zivilen Energieprogramms an Atomwaffen zu arbeiten. Die Regierung in Teheran weist dies zurück.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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