Politik

Zur Unterstützung der Schiiten Iran schickt Agenten in den Irak

Revolutionsgardisten bei einer Parade.

Revolutionsgardisten bei einer Parade.

(Foto: REUTERS)

Nach den USA reagiert nun offenbar auch der Iran auf den alarmierenden Vorstoß der Dschihadisten im Irak. Nach Angaben des Pentagon befinden sich mittlerweile "revolutionäre Agenten" im Nachbarland.

Angesichts der Offensive der Dschihadisten im Irak hat der Iran nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums eine "kleine Zahl" von Agenten zur Unterstützung des irakischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki in das Land geschickt. "Es gibt einige iranische revolutionäre Agenten im Irak, aber ich habe keine Anzeichen für Bodentruppen oder größere Einheiten gesehen", sagte Pentagonsprecher John Kirby offenbar unter Anspielung auf die für Auslandsoperationen zuständige Al-Kuds-Brigade der Revolutionsgarden.

Nach Beginn der Offensive der Dschihadistengruppe Islamischer Staat im Irak und in Großsyrien (Isis) hatte der iranische Präsident Hassan Ruhani der irakischen Regierung die volle Unterstützung seines Landes im Kampf gegen den Terror versichert. Sein Außenministerium stellte aber rasch klar, dass der Iran keine Truppen entsenden werde. Westliche Medienberichte, wonach der Iran angeblich größere Einheiten in den Irak geschickt habe, wurden bisher nicht bestätigt.

Die US-Regierung hatte sich am Montag offen für direkte Gespräche mit dem Iran über den Konflikt im Irak gezeigt, eine militärische Kooperation aber abgelehnt. Am Dienstag gab es dann am Rande der Atomverhandlungen in Wien einen Austausch zwischen den beiden Staaten, die seit 1980 keine diplomatischen Beziehungen mehr unterhalten. Beide Länder teilen die Sorge über den Vorstoß der Dschihadisten im Irak und haben Interesse an der Stabilisierung des Landes.

Der Iran gehört zu den engsten Verbündeten des schiitischen Ministerpräsidenten al-Maliki, sieht dessen Politik gegenüber den Sunniten jedoch kritisch. Die sunnitische Minderheit wirft al-Maliki seit langem vor, sie in Politik, Verwaltung und den Sicherheitskräften zu benachteiligen. Zudem sehen sie sich willkürlichen Kontrollen und Festnahmen durch die schiitisch dominierten Sicherheitskräfte ausgesetzt. Auch gemäßigte Sunniten unterstützen daher die aktuelle Isis-Offensive.

Quelle: ntv.de, jve/AFP

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