Politik

Bereit, das eigene Leben zu opfern Iran versetzt Soldaten in Alarmbereitschaft

Rund um Bagdad wird die irakische Armee von den USA mit Beratern unterstützt. Eine weitere Hilfe bleibt bislang aus.

Rund um Bagdad wird die irakische Armee von den USA mit Beratern unterstützt. Eine weitere Hilfe bleibt bislang aus.

(Foto: REUTERS)

Wegen des Vormarschs der Isis im Irak mobilisiert der Iran seine Truppen in der Grenzregion zum Nachbarland. "Die Armee und die Revolutionsgarden sind bereit für den Kampf", heißt es. Derweil nehmen im Irak die ersten US-Militärberater ihre Arbeit auf.

Der Iran hat seine Truppen an der Grenze zum Irak in Alarmbereitschaft versetzt. Grund dafür sei der jüngste Vormarsch der sunnitischen Terrormiliz Isis im Nachbarland, sagte Armeesprecher Ali Arasteh nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Isna. Der Iran hat eine 1450 Kilometer lange Grenze zum Irak. In dem Konflikt steht der Iran auf der Seite der schiitisch dominierten Regierung in Bagdad.

Auch die Revolutionsgarden haben ihre Präsenz in den Grenzgebieten verstärkt. "Unsere Truppen sind voll und ganz vorbereitet, die Grenzen des Landes zu verteidigen", sagte Vizekommandeur Hossein Salami der Nachrichtenagentur Fars. Die Revolutionsgarden hätten in den vergangenen drei Jahrzehnten stets Land und Revolution verteidigt und seien auch jetzt bereit, im Kampf gegen die Isis "ihr Leben zu opfern".

Auch das Außenministerium in Teheran reagierte besorgt auf die jüngsten Entwicklungen im Nachbarland. "Es war von vornherein klar, dass die Terrorwelle sich ausweiten würde, daher sind wir nun auch ernsthaft besorgt", sagte Außenamtssprecherin Marsieh Afcham. Die iranischen Truppen seien jederzeit in der Lage, die Grenzen zu schützen. Sie dementierte jedoch, dass der Iran Soldaten in den Irak geschickt haben soll.

Ruf nach Einheitsregierung verhallt

Seit Anfang Juni eroberten Isis-Kämpfer weite Teile des Nordiraks. Inzwischen steht Regierungschef Nuri al-Maliki auch international unter Druck, unter Einbindung aller wichtigen politischen Gruppen eine Einheitsregierung zu bilden, um der Lage wieder Herr zu werden. Neben den Sunniten sind dies vor allem die Kurden, die das Chaos in einigen Gegenden nutzten, um selbst die Kontrolle zu übernehmen.

Auch die Bundesregierung rief zur Bildung einer Einheitsregierung auf. "Eine friedliche Zukunft kann der Irak nur haben, wenn möglichst alle Gruppen eingeschlossen werden", sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, es wäre eine "Enttäuschung", sollte die Bildung einer entsprechenden Regierung scheitern. "Alle ethnischen Gruppen" müssten "in den Dialog einbezogen werden".

Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums in Washington nahmen inzwischen die ersten US-Militärberater ihre Arbeit auf. Sie sollen der Regierung in Bagdad im Kampf gegen die Dschihadisten zur Seite stehen. Den Angaben zufolge handelt es sich um zwei Teams mit insgesamt 40 US-Militärangehörigen. Die Soldaten hätten sich bereits zuvor in Bagdad befunden und die dortige US-Botschaft geschützt.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa/AFP

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