Politik

Mehr als 60 Tote bei Anschlag Islamisten zerstören ganzes Dorf in Nigeria

Nach den jüngsten Attacken verlassen immer mehr Menschen die Region.

Nach den jüngsten Attacken verlassen immer mehr Menschen die Region.

(Foto: REUTERS)

Die Lage im Nordosten Nigerias spitzt sich weiter zu. Nur wenige Tage nach dem Massaker an Dutzenden Christen werden bei einem erneuten Angriff mehr als 60 Menschen getötet. Die mutmaßlichen Islamisten hinterlassen eine Spur der Verwüstung.

Der Terror in Nigeria nimmt kein Ende. Bei einem Angriff mutmaßlicher Islamisten im Bundesstaat Borno sind erneut über 60 Menschen ums Leben gekommen. Die Behörden fürchten, dass die Opferzahl nach dem Angriff auf die Stadt Bama noch weiter steigen wird. "Alle wichtigen Gebäude, darunter auch das der Lokalregierung, sowie zahlreiche Schulen, Wohnhäuser und Teile des Palastes des Königs von Bama wurden zerstört", zitierte die Online-Zeitung "Premium Times" den örtlichen Polizeichef. Bei Luftangriffen der nigerianischen Armee nach der Attacke wurden Polizeiangaben zufolge zahlreiche Aufständische getötet.

Die Täter hätten die Bevölkerung im Schlaf überrascht, hieß es. Sie seien unter anderem mit Sprengstoff im Einsatz gewesen. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand. Es gilt jedoch als wahrscheinlich, dass die radikalislamische Sekte Boko Haram verantwortlich ist. Die Islamistengruppe kämpft seit zehn Jahren für einen islamischen  Gottesstaat im muslimischen Norden Nigerias. Immer wieder verübt sie blutige Anschläge und Überfälle auf Dörfer, Kirchen, Schulen, Sicherheitskräfte, Politiker und Behördenvertreter.

Erst am Wochenende hatten mutmaßliche Mitglieder der Gruppe im Ort Izge, der ebenfalls in Borno liegt, mehr als 100 Menschen getötet. Die Islamisten hatten dabei wahllos auf flüchtende Menschen geschossen. Seit Anfang des Jahres kamen nach Angaben des Senators Mohammed Ali Ndume allein in den Bundesstaaten Borno und Adamawa etwa 500 Menschen ums Leben. Boko Haram wird verdächtigt, Verbindungen zum nordafrikanischen Arm des Al-Kaida-Netzwerks und der islamistischen Shebab-Miliz in Somalia zu unterhalten.

Quelle: ntv.de, lkl/dpa/AFP

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