Politik

Regierung berät weiteres Vorgehen Israel bekommt neue Munition - aus den USA

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Die Munition befindet sich bereits auf israelischem Boden in einem Zwischenlager der Amerikaner.

(Foto: dpa)

Zwischen der US-Regierung und Jerusalem kriselt es zwar wegen der Gaza-Offensive. Doch just dafür erhält Israel Munitionsnachschub für 750 Millionen Euro und beruft 16.000 Reservisten ein. Unterdessen wird wieder eine UN-Schule in Gaza getroffen.

Nur wenige Stunden nach dem tödlichen israelischen Beschuss eine UN-Schule Gaza haben die USA Israel mit neuer Munition versorgt. Die US-Regierung entsprach damit einer israelischen Anfrage vom 20. Juli, wie das Verteidigungsministerium in Washington mitteilte. US-Verteidigungsminister Chuck Hagel habe die Lieferung drei Tage später genehmigt. Pentagonsprecher John Kirby sagte, es habe sich um eine "rein ministerielle Entscheidung" gehandelt, eine Billigung des Weißen Hauses sei nicht nötig gewesen.

Die USA stünden für die Sicherheit Israels ein, sagte Kirby. Es sei für die nationalen Interessen der USA "entscheidend", Israel dabei zu helfen, seine Fähigkeit zu einer "starken und reaktiven Selbstverteidigung" zu entwickeln und aufrecht zu erhalten. Der Waffenverkauf stehe mit diesen Zielen im Einklang. Ein Teil der Munition im Wert von umgerechnet rund 750 Millionen Euro stammt aus einem Zwischenlager der US-Armee auf israelischem Boden, sie steht den israelischen Streitkräften im Notfall zur Verfügung.

Die US-Regierung hat in den vergangenen Tagen ungewöhnlich scharfe Kritik an der israelischen Offensive im Gaza-Streifen geübt. Am vergangenen Sonntag hatten US-Präsident Barack Obama und der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu miteinander telefoniert. In einer trockenen Mitteilung des Weißen Hauses hieß es anschließend: "Der Präsident wiederholte die ernsthaften und wachsenden Bedenken angesichts der steigenden Opferzahlen unter palästinensischen Zivilisten und Israelis und der sich verschlechternden humanitären Bedingungen in Gaza." Nicht nur Insidern ist bekannt, dass Obama und Netanjahu sich nicht besonders gut verstehen.

Mehr als 1300 Tote

Die israelische Armee hat unterdessen weitere 16.000 Reservisten mobilisiert. Damit steigt die Zahl der Reservisten, die seit Beginn der Gaza-Offensive am 8. Juli eingezogen wurden auf 86.000, wie eine Armeesprecherin mitteilte. Mit den neuen Kräften sollten die Bodentruppen entlastet werden. Die Regierung will in einer Sondersitzung über das weitere Vorgehen beraten.

Seit dem Beginn der israelischen Militäroffensive sind durch die israelischen Angriffe nach Angaben der palästinensischen Rettungskräfte mehr als 1350 Menschen getötet und mehr als 7300 verletzt worden. Bei den Opfern handelt es sich zum größten Teil um Zivilisten, darunter sehr viele Kinder. Auf israelischer Seite wurden 56 Soldaten und drei Zivilisten getötet.

Quelle: ntv.de, nsc/AFP/DJ

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