Politik

Fünf ägyptische Polizisten erschossen Israel entschuldigt sich

Israel will den Grenzzwischenfall gemeinsam mit Ägypten aufklären.

Israel will den Grenzzwischenfall gemeinsam mit Ägypten aufklären.

(Foto: dpa)

Israel entschuldigt sich offiziell für den Tod von fünf ägyptischen Grenzpolizisten. Verteidigungsminister Barak "bedauert den Vorfall" und verspricht eine genaue Aufklärung des Vorfalls. Die Grenzschützer waren bei einem Feuergefecht zwischen israelischen Sicherheitskräften und militanten Palästinensern an der israelisch-ägyptischen Grenze getötet worden.

Israel hat den Tod von fünf ägyptischen Polizisten an der Grenze zu Israel "bedauert". Die israelischen Streitkräfte würden "gemeinsam mit der ägyptischen Armee" eine Untersuchung zu dem Vorfall vornehmen, erklärte Verteidigungsminister Ehud Barak. Aus den Ergebnissen der Untersuchung würden dann die "notwendigen Schlüsse" gezogen. Der Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten habe für den Frieden im Nahen Osten eine "große Bedeutung und strategischen Wert", erklärte der Minister.

Dieser Panzer war von den Extremisten überfallen worden.

Dieser Panzer war von den Extremisten überfallen worden.

(Foto: dpa)

Der Tod der Grenzpolizisten hatte zur schwersten diplomatischen Krise zwischen Israel und dem Nachbarland Ägypten seit dem Sturz von Machthaber Husni Mubarak im Februar geführt. Die Übergangsregierung in Kairo drohte, aus Protest ihren Botschafter aus Israel abzuziehen und forderte das Land zu einer Entschuldigung auf.

Die Polizisten waren am Donnerstag unter noch ungeklärten Umständen getötet worden. An dem Tag hatten Bewaffnete bei einer Serie von Anschlägen nahe dem südisraelischen Badeort Eilat an der Grenze zu Ägypten acht Israelis getötet, israelische Armee und Polizei lieferten sich Schusswechsel mit den Angreifern.

Berichte noch widersprüchlich

Die staatliche ägyptische Nachrichtenagentur MENA zitierte einen Bericht der auf der ägyptischen Halbinsel Sinai stationierten multinationalen Beobachtertruppe (MFO), wonach israelische Sicherheitskräfte zwei Grenzverletzungen verübt hätten. Sie hätten die Grenze zu Ägypten überquert und auf ägyptischer Seite geschossen. Demnach wird in dem Bericht nicht erläutert, ob die Angreifer tatsächlich über die Sinai-Halbinsel nach Israel eindrangen, wie es Israel erklärt hatte, das palästinensische Extremisten aus dem Gazastreifen für die Anschläge verantwortlich macht. Die MFO überwacht die Einhaltung des 1979 geschlossenen Friedensvertrags zwischen Israel und Ägypten.

Sondersitzung zum Gaza-Konflikt

An diesem Sonntag will die Arabische Liga wegen der massiven israelischen Vergeltungsangriffe im Gazastreifen zu einer Krisensitzung in Kairo zusammenkommen. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas forderte zudem eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates in New York. Die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Hamas kündigte den seit Anfang 2009 bestehenden Waffenstillstand auf.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa/rts

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