Politik

Attacke auf US-Staatsbürger Israel untersucht Prügel-Vorwürfe

Die Mutter des Jugendlichen zeigt ein Foto des 15-Jährigen im Krankenhaus.

Die Mutter des Jugendlichen zeigt ein Foto des 15-Jährigen im Krankenhaus.

(Foto: AP)

In Israel ist keine Entspannung der Lage in Sicht. Während sich Militär und Hamas weiter bombardieren, gehen Polizeibeamte rigoros gegen Proteste vor. Ein 15-Jähriger wird offenbar zusammengeschlagen, das US-Außenministerium schaltet sich ein.

Israel untersucht Vorwürfe gegen Grenzpolizisten, die einen palästinensischen US-Staatsbürger verprügelt haben sollen. Justizministerin Zipi Livni habe den Generalstaatsanwalt Jehuda Weinstein entsprechend angewiesen, berichten israelische Medien. Das Justizministerium hatte zuvor auch interne Ermittlungen der Polizei gegen die Beteiligten angekündigt.

Livni sprach nach Angaben der Zeitung "Maariv" von einer "sehr schwerwiegenden Tat von Männern in Uniform". Israelische Medien zeigten ein Video, auf dem zu sehen ist, wie Polizisten auf eine auf dem Boden liegende Person einschlagen und -treten.

USA fordern Aufklärung

Das US-Außenministerium äußerte sich in Washington "zutiefst beunruhigt" über die Berichte, wonach der 15-jährige Tarik Abu Chder bei seiner Festnahme "heftig geschlagen" wurde. In einer Erklärung verurteilte das Ministerium "den exzessiven Einsatz von Gewalt" gegen den Teenager und forderte sofortige und umfassende Aufklärung.

Der Jugendliche ist ein Cousin des 16-jährigen Palästinensers, der vergangene Woche tot aufgefunden wurde und laut vorläufigem Autopsiebericht bei lebendigem Leib verbrannt sein soll.

Dieser Vorfall war zusammen mit der Entführung und Tötung dreier israelischer Jugendlicher der Auslöser der jüngsten Eskalation in der Region. Die Familie des 16-Jährigen beschuldigt israelische Siedler, den Jugendlichen aus Rache für die drei Toten ermordet zu haben.

Bombardements halten an

Derweil dauern die Bemühungen um eine neue Waffenruhe zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas an. Der ägyptische Geheimdienst vermittele zwischen beiden Seiten, berichtete der israelische Rundfunk erneut. Auch nach Ablauf eines israelischen Ultimatums am Samstag feuerten militante Palästinenser weiter Raketen auf israelische Ortschaften.

Erstmals seit dem letzten großen Schlagabtausch zwischen Hamas und Israel im November 2012 wurde am Samstagabend auch wieder die israelische Wüstenstadt Beerscheva beschossen. Israels Luftwaffe griff in der Nacht zum Sonntag erneut Hamas-Ziele im Gazastreifen an. Beide Seiten betonen allerdings, sie seien nicht an einer weiteren Eskalation der Lage interessiert.

Nach Angaben der israelischen Armee schlugen in den letzten beiden Tagen knapp 30 Raketen und Mörsergranaten in Israel ein. Acht weitere Geschosse seien von der Raketenabwehr abgefangen worden. Auch an mehreren Brennpunkten in Israel kam es zu Ausschreitungen wütender arabischer Bürger. Die jüngste Welle der Gewalt nährt die Sorge vor einem neuen Palästinenseraufstand.

Quelle: ntv.de, fma/dpa/AFP/rts

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