"Schlämmer das größte Ereignis" JU-Chef kritisiert Wahlkampf
28.08.2009, 07:24 UhrDer Bundesvorsitzende der Jungen Union (JU), Philipp Mißfelder, hat den Wahlkampf der großen Parteien als inhaltsleer kritisiert. "Wir leisten uns den Luxus, in Zeiten der größten Wirtschaftskrise über den Dienstwagen von Ulla Schmidt und ein Abendessen für Josef Ackermann zu diskutieren", sagte Mißfelder dem Hamburger Abendblatt. "Das ist ein unpolitischer Wahlkampf und Horst Schlämmer ist bisher das größte Medienereignis."
Der JU-Chef kündigte an, nach der Bundestagswahl eine Debatte zu initiieren, wie sich die Politik in Deutschland ändern müsse, um der jüngeren Generation eine Perspektive zu bieten. Die JU werde bei ihrem Deutschlandtag in Münster diskutieren, "was die schwarz-gelbe Bundesregierung für die Zukunft der jungen Menschen tun muss", sagte Mißfelder der Zeitung. In der Großen Koalition sei das Thema Generationengerechtigkeit vor allem von der SPD "ausgebremst" worden.
Derweil hat Bundesfinanzminister Peer Steinbrück die Diskussion um das umstrittene Abendessen für Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann im Kanzleramt als "kleinkariert" bezeichnet. Die Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland dürfe "einladen, wen sie möchte", sagte Steinbrück dem ZDF. Die Debatte werde seiner Partei im Wahlkampf nicht nutzen, betonte der SPD-Vize und fügte hinzu: "Ich habe den Eindruck, dass wir im Moment versuchen, sehr moralinsauer sehr kleine Karos aufzuplustern." So etwas gehöre nicht in den Wahlkampf. Die Menschen wollten eine inhaltliche Auseinandersetzung.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa