Politik

Risse am Heck Jeder zweite Marinehubschrauber ist kaputt

Der "Sea King" ist offenbar nicht von Sicherheitsmängeln betroffen. Die gesamte Flotte des "Sea Lynx" ist aber in der Werkstatt.

Der "Sea King" ist offenbar nicht von Sicherheitsmängeln betroffen. Die gesamte Flotte des "Sea Lynx" ist aber in der Werkstatt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Von 43 Hubschraubern der deutschen Marine sind 22 nicht "flugklar" und müssen am Boden bleiben. Einem Zeitungsbericht zufolge ist nicht eine Routineüberprüfung nach einem Einzelfall der Grund. Offenbar hat fast die ganze Flotte ernste Sicherheitsmängel.

Die Einsatzbereitschaft der Marine ist laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" durch den Ausfall zahlreicher Hubschrauber eingeschränkt. Alle 22 Bordhubschrauber des Typs "Sea Lynx" bleiben derzeit am Boden, nachdem an einigen Modellen Risse entdeckt worden seien, schreibt die Zeitung und beruft sich dabei auf ein ihr vorliegendes Dokument aus dem Verteidigungsministerium. Kein einziger sei derzeit flugklar. Damit ist die Hälfte der Hubschrauberflotte der Marine lahmgelegt. Sie verfügt außerdem noch über 21 Hubschrauber vom Typ "Sea King".

Der Sea Lynx wird seit 1981 eingesetzt und ist vor allem für die Jagd auf U-Boote sowie für Transporte und Rettungseinsätze bestimmt. Er macht etwa die Hälfte der Marine-Hubschrauberflotte aus.

Ein Ministeriumssprecher sagte der Zeitung, im Flugbetrieb gehe die Sicherheit vor. Bei der EU-Mission "Atalanta" zur Piratenbekämpfung am Horn von Afrika, wo der Hubschraubertyp auch zum Einsatz kam, werde anstelle der "Sea Lynx" nun ein Aufklärungsflugzeug eingesetzt. In der Ministeriumsvorlage heißt es, am 16. Juni sei an Bord der Fregatte "Lübeck" an einem "Sea Lynx" ein etwa 20 Zentimeter langer "Durchriss der Beplankung im Heckkonus festgestellt worden". Daraufhin sei der Flugbetrieb mit diesem Muster bis auf weiteres eingestellt worden. Bei Sonderkontrollen sei an drei weiteren Hubschraubern "ein ähnliches Schadensbild" entdeckt worden, bei anderen Helikoptern habe es "umfangreiche Beanstandungen" gegeben.

Am 7. August sei der Flugbetrieb unter Auflagen wieder freigegeben worden. Die Instandsetzungsmaßnahmen dauerten aber an, "so dass aktuell keines dieser Luftfahrzeuge flugklar ist", zitiert die "SZ" aus der Vorlage. Das Papier sei für die neue Staatssekretärin Katrin Suder bestimmt, die im Auftrag von Ministerin Ursula von der Leyen (CDU) das Rüstungswesen neu ordnen soll.

Quelle: ntv.de, nsc/dpa

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