Wegen Solidaritätskampagne Journalisten in Türkei verurteilt
17.01.2018, 08:15 Uhr
Mitglieder von Reporter ohne Grenzen zeigen vor der türkischen Botschaft in Paris Portraits inhaftierter türkischer Journalisten.
(Foto: Reuters)
Nach ihrer Teilnahme an einer Solidaritätskampagne für eine verbotene prokurdische Zeitung werden in der Türkei vier Journalisten zu Haftstrafen verurteilt. Der Vorwurf: "Terrorpropaganda". Der Chefredakteur der Zeitung muss jahrelang ins Gefängnis.
In der Türkei sind fünf Journalisten wegen "Terrorpropaganda" zu Haftstrafen verurteilt worden. Ein Istanbuler Gericht habe Ragip Duran, Ayse Düzkan, Mehmet Ali Celebi und Hüseyin Bektas zu jeweils 18 Monaten Gefängnis verurteilt, meldete die Nachrichtenagentur Dogan.
Grund sei ihre Teilnahme an einer Solidaritätskampagne für die im Oktober 2016 verbotene prokurdische Zeitung "Özgür Gündem". Der Chefredakteur des Blattes, Hüseyin Akyol, wurde zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Bis zu einem Berufungsurteil, das in einigen Monaten erwartet wird, bleiben die Journalisten nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen auf freiem Fuß.
Nach der Verhängung des Ausnahmezustands in der Folge des gescheiterten Putschversuchs vom 15. Juli 2016 wurde die staatliche Repression unabhängiger Medien in der Türkei noch stärker. Die islamisch-konservative Regierung hat bereits mehr als hundert Zeitungen, Radio- und Fernsehsender geschlossen. Zudem sitzen laut der Plattform für Pressefreiheit P24 mehr als 150 Journalisten im Gefängnis.
Quelle: ntv.de, ftü/AFP