Politik

SPD leckt Wunden Jüttner kommt nicht wieder

Der gescheiterte niedersächsische SPD-Spitzenkandidat Wolfgang Jüttner will nicht noch einmal für seine Partei bei einer Landtagswahl antreten. "Das Thema Spitzenkandidatur ist für mich erledigt", sagte Jüttner in Hannover. Allerdings bleibt er Chef der SPD-Fraktion im Landtag. "Jüttner ist der Richtige dafür, den Neuanfang zu organisieren", sagte der SPD-Landesvorsitzende Garrelt Duin.

Duin räumte Fehler im Wahlkampf ein. Die Sozialdemokratie habe einen "tiefen Vertrauensverlust" zu beklagen. Für sich selber sehe er nicht die Notwendigkeit für Konsequenzen. "Ich habe das Gefühl, dass ich Teil der Lösung sein kann." Duin sitzt im Bundestag und will 2009 dafür erneut kandidieren. Der Ostfriese war in der Vergangenheit allerdings auch immer wieder als möglicher Herausforderer von Wulff bei der Landtagswahl 2013 genannt worden.

Die Linkspartei kündigte an, sie wolle den Landtag "zu einer Tribüne für die Auseinandersetzung um soziale Gerechtigkeit machen". Vorstandsmitglied Manfred Sohn sagte, die Partei wolle gemeinsam mit Gewerkschaften und anderen Organisationen über ihre künftige Oppositionsarbeit beraten. Die Partei wird in Niedersachsen nach wie vor vom Verfassungsschutz beobachtet.

Grünen-Spitzenkandidatin Ursula Helmhold sagte, wie jede andere Fraktion hätten auch die Linken einen Anspruch darauf, einen der Landtags-Vizepräsidenten zu stellen. Nun müsse die Partei ihre "Parlamentstauglichkeit" beweisen. Die Linke konnte vor allem in den großen Städten Hannover, Göttingen, Oldenburg und Braunschweig Wähler gewinnen. Dort sind auch die Grünen traditionell sehr stark.

Dem vorläufigen amtlichen Endergebnis zufolge hatte die SPD am Sonntag 30,3 Prozent der Stimmen bekommen, so wenig wie noch nie in der Nachkriegsgeschichte. Die CDU hatte 42,5 Prozent der Stimmen erhalten, die Liberalen 8,2 Prozent, die Grünen 8,0 Prozent und die Linkspartei 7,1 Prozent. Dem neuen Landtag gehören 152 Abgeordnete an: 68 von der CDU, 48 von der SPD, 13 von der FDP, 12 von den Grünen und 11 von der Linken.

Quelle: ntv.de

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