Politik

Als Sunnit in irakischer Regierung Justizminister tritt frustriert ab

Der irakische Justizminister Haschim al-Schibli hat aus Unzufriedenheit mit der Politik der schiitisch geprägten Regierung seinen Rücktritt eingereicht. Der sunnitische Minister habe erklärt, er könne sich mit "gewissen Tendenzen in der Regierung" nicht mehr identifizieren, berichtete der Bagdader Fernsehsender Al-Scharkia. Ministerpräsident Nuri al-Maliki muss den Rücktritt noch annehmen.

Al-Schibli war bei den Wahlen im Dezember 2005 als Kandidat der überkonfessionellen Irakischen Liste des gemäßigt-schiitischen Ex-Ministerpräsidenten Ijad Allawi ins Parlament gewählt worden. Zunächst war nicht bekannt, was genau Al-Schibli der von Schiiten und Kurden dominierten Regierung unter Al-Maliki vorwirft.

Tote bei Bombenterror

Bei einer Serie von Anschlägen wurden unterdessen mindestens elf Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt. Fünf Iraker starben, als ein Sprengsatz in einem abgestellten Pkw vor einem Krankenhaus in der Bagdader Schiiten-Vorstadt Sadr-City explodierte. 23 weitere Personen erlitten Verletzungen, bestätigte das Innenministerium in Bagdad.

In Hilla, 100 Kilometer südlich von Bagdad, wurden bei einem ähnlichen Anschlag nach Polizeiangaben zwei Menschen getötet und 23 verletzt. In der hauptsächlich von Turkmenen bewohnten Stadt Tus Churmatu, 180 Kilometer nördlich von Bagdad, tötete eine Autobombe zwei Menschen, elf weitere wurden verletzt. In Suweira wurden ein Passant durch einen Sprengsatz getötet und drei weitere verletzt.

Quelle: ntv.de

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