Politik

65 Zivilisten bei Luftangriff getötet Kabul kritisiert NATO scharf

Bei dem Luftangriff wurden auch viele Kinder getötet oder verwundet.

Bei dem Luftangriff wurden auch viele Kinder getötet oder verwundet.

(Foto: REUTERS)

Bei Angriffen der internationalen Truppen kommen im Osten Afghanistans 65 Zivilisten ums Leben. Das ergibt die Untersuchung der Regierung in Kabul. Unter den Opfern sind demnach auch 40 Kinder. Die ISAF weist die Vorwürfe zurück. Sie untersucht den Vorfall ebenfalls.

Eine Woche nach NATO-Angriffen im Osten Afghanistans hat eine Regierungskommission in Kabul schwere Vorwürfe erhoben. Bei dem Angriff seien 65 Zivilisten getötet worden, sagte der Chef des Gremiums, Schahsada Masud. Demnach kamen 40 Jungen und Mädchen sowie 25 Erwachsene ums Leben, die meisten davon bei einem Luftangriff auf ein Dorf. Die NATO-Piloten hätten sie für Aufständische gehalten. Die Provinzregierung hatte die Internationale Schutztruppe ISAF vor einer Woche beschuldigt, 51 Zivilisten bei Angriffen mit Kampfflugzeugen und Bodentruppen getötet zu haben.

Die ISAF hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. Videoaufnahmen der Bordkameras hätten zunächst gezeigt, dass bei dem Einsatz 36 bewaffnete Aufständische getötet worden seien. Das Ergebnis einer von der ISAF angekündigten Untersuchung liegt bislang nicht vor.

Nach Angaben des Innenministeriums in Kabul kamen im vergangenen Jahr insgesamt 2043 Zivilisten im Afghanistan-Konflikt ums Leben. Für rund ein Viertel der Opfer machen afghanische Menschenrechtler die internationalen Truppen verantwortlich.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen