Politik

Kopf-an-Kopf-Rennen in Polen Kaczynski liegt erstmals vorn

Vor der Stichwahl um das Präsidentenamt in Polen überholt der konservative Kandidat Kaczynski in einer Umfrage erstmals seinen liberalen Konkurrenten Komorowski. Experten erwarten nun ein kopf-an-kopf-Rennen bei der Abstimmung.

Kaczynski hat in der Umfrage stark zugelegt.

Kaczynski hat in der Umfrage stark zugelegt.

(Foto: REUTERS)

Zwei Tage vor der Stichwahl um das Präsidentenamt in Polen hat sich das Blatt einer Umfrage zufolge zugunsten von Jaroslaw Kaczynski gewendet. In einer von der Zeitung "Rzeczpospolita" veröffentlichten Erhebung von GfK Polonia lag der national-konservative Kandidat erstmals vor seinem Konkurrenten Bronislaw Komorowski. Eine entscheidende Rolle dürfte am Sonntag nun das Wetter spielen: Fahren die meist jungen, wohlhabenden Anhänger Komorowskis lieber in den Urlaub als wählen zu gehen, hat der Liberale ein Problem.

Nach der Umfrage stimmten 49 Prozent der Befragten für Kaczynski von der Oppositionspartei Recht und Gerechtigkeit. Auf Komorowski von der liberalen Regierungspartei Bürgerplattform entfielen demnach 47 Prozent. Vier Prozent der Befragten waren noch unentschieden. Politologe Jacek Kloczowski sagte dem Blatt, Kaczynski habe vom Fernsehduell profitiert. Es werde ein Kopf-an-Kopf-Rennen sein, sagte Kloczowski. GfK Polonia hatte 1000 Menschen befragt.

Hohe Fehlerquote

Zuletzt hatten Umfragen ergeben, dass beide Kandidaten gleichauf lagen oder aber Komorowski leicht in Führung war. Allerdings stehen die Meinungsforschungsinstitute in Polen in der Kritik, weil sie mit ihren Vorhersagen häufig danebenlagen.

Komorowski hatte in der ersten vor knapp zwei Wochen einen Vorsprung von fünf Prozentpunkten vor Kaczynski geholt. Weil aber keiner der Bewerber die absolute Mehrheit erreicht hatte, ist nun eine Stichwahl erforderlich.

Die Finanzmärkte würden nach Einschätzung von Volkswirten und Politikwissenschaftlern einen Sieg Komorowskis begrüßen, weil er voraussichtlich eng mit Ministerpräsident Donald Tusk zusammenarbeiten würde. Tusk gilt als unternehmerfreundlich und befürwortet den Euro. Der Präsident in Polen kann erheblichen Einfluss auf die Geschäfte der Regierung nehmen. Er hat ein Vetorecht gegen Gesetze sowie Mitspracherechte in der Außen- und Sicherheitspolitik.

Quelle: ntv.de, rts

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