Politik

Bombe von Birma aus abgefeuert Kämpfe greifen auf China über

Der neu entflammte Konflikt zwischen Regierungstruppen und Rebellen im Nordosten Birmas weitet sich zunehmend auf China aus.

Mindestens ein Mensch wurde nach Angaben eines Vertreter des Roten Kreuzes getötet und mehrere weitere verletzt, als eine Bombe am Freitag über die Grenze auf chinesisches Territorium geschleudert wurde, wie die Zeitung "China Daily" berichtete. Bei dem Toten soll es sich um einen Chinesen handeln, berichteten die chinesischen Staatsmedien. Regierungvertreter waren für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

Zehntausende Menschen fliehen vor den Kämpfen.

Zehntausende Menschen fliehen vor den Kämpfen.

(Foto: AP)

Zehntausende Menschen flüchteten bereits in den vergangenen Tagen vor den Gefechten in der birmanischen Region Kokang in die chinesische Grenzstadt Nansan. Die chinesische Zeitung "Global Times" berichtete auf ihrer Website, in dem Grenzgebiet seien erneut heftige Kämpfe ausgebrochen. Diese hielten immer noch an. Tausende Menschen hingen in Kokang fest. Es mangle an Lebensmitteln und Trinkwasser.

Erste freie Wahlen nach 20 Jahren

Laut birmanischen Exil-Gruppen und chinesischen Medien brachen die Gefechte aus, nachdem das Militär Einrichtungen der Rebellen einnahm. Ein 20 Jahre lang bestehendes Waffenstillstandsabkommen sei gebrochen worden. Bei den Flüchtlingen soll es sich sowohl um Birmanen als auch Chinesen handeln, die in Birma leben und arbeiten. Die Rebellen haben derweil nach eigenen Angaben während der Kämpfe mehr als 30 Soldaten getötet und mehr als 50 weitere Truppen gefangen genommen. Dies berichtete eine chinesische Internetseite unter Berufung auf den angeblichen Anführer der Gruppe, Peng Jiasheng.

Am Freitag hatte die chinesische Regierung Birma, das offiziell Myanmar heißt, aufgefordert, für Stabilität in der Grenzregion zu sorgen sowie chinesische Bürger und deren Rechte zu schützen. Der Herausgeber der von Thailand aus betriebenen birmanischen Exil-Zeitschrift "Irrawaddy", Aung Zwa, sagte: "Das Ziel des Regimes ist es, die ethnischen Rebellen zu entwaffnen und zu kontrollieren und so die Bedrohung durch sie vor den Wahlen zu neutralisieren." 2010 sind das erste Mal seit 20 Jahren Wahlen in Birma angesetzt.

Quelle: ntv.de, rts/AFP

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