Politik

NSU-Ermittlungen in Sachsen Kein jahrelanger Lauschangriff

Beate Zschäpe ist die einzige Überlebende der Terrorzelle.

Beate Zschäpe ist die einzige Überlebende der Terrorzelle.

(Foto: picture alliance / dpa)

Bei den zahlreichen Pannen im Zuge der Ermittlungen gegen die NSU-Terrorzelle wundert sich niemand mehr über neue Enthüllungen. Doch Berichte, dass das sächsische Innenministerium Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe jahrelang abgehört hat, bestätigen sich wohl nicht.

Gegen die Mitglieder der Neonazi-Terrorzelle NSU und deren Umfeld hat es laut sächsischem Innenministerium keine jahrelangen Lauschangriffe gegeben. Die als Operation "Terzett" bekanntgewordene Abhöraktion sei auf das Jahr 2000 beschränkt gewesen, teilte das Ministerium mit.

Sie sollte dabei helfen, die Mitglieder der Terrorzelle zu ergreifen, sagte Minister Markus Ulbig (CDU) der dpa. "Aber es gab damals leider keine Erkenntnisse zum Aufenthaltsort des Trios."

Die "Welt" hatte am Wochenende unter Berufung auf geheime Akten berichtet, die Abhörmaßnahme sei erst im November 2010 förmlich abgeschlossen worden. Laut Ministerium wurden zu dem Zeitpunkt lediglich die Betroffenen über Abhöraktionen informiert.

Nach Angaben des Landesamtes für Verfassungsschutz lief "Terzett" vom 5. Mai bis zum 5. August 2000 und sollte Thüringer Ermittlungen unterstützen. Das Trio Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe war 1998 untergetaucht. Es lebte anschließend jahrelang unentdeckt in Sachsen. Auf das Konto der Rechtsextremen sollen zehn Morde, mehrere Sprengstoffanschläge und Banküberfälle gehen. Mundlos und Böhnhardt sind tot. Zschäpe sitzt in Haft.en".

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen