11. September - ein Jahr später Keiner bucht Flüge
03.08.2002, 13:01 UhrAm 11. September 2002 wird im transatlantischen Luftraum deutlich weniger los sein als in den Jahren zuvor. Für den ersten Jahrestag der Terroranschläge auf das World Trade Center und das Pentagon wurden reihenweise Flüge in die USA gestrichen. Als Begründung gaben die British Airways, die Air France und die skandinavische Gesellschaft SAS an, dass für dieses Datum kaum Buchungen vorlägen.
Allein bei der British Airways fielen 24 von 78 Transatlantik-Flügen aus, teilte eine Sprecherin der Fluggesellschaft mit. Auch am 10. und 12. September seien Flüge gestrichen worden. Das Überschallflugzeug Concorde werde jedoch auch am 11. September planmäßig von Paris und London aus in die USA starten.
Bush gedenkt
US-Präsident Bush wird den Jahrestag nutzen, um in New York, in Pennsylvania und dem bis dahin wieder aufgebauten Pentagon der Opfer zu gedenken. In New York wird Bush laut Weißem Haus Ground Zero, in Pennsylvania die Absturzstelle der United Airlines-Maschine besuchen.
Sieg für Bürgerrechtler
Im Zusammenhang mit den Anschlägen vom 11. September 2001 haben Bürgerrechtsgruppen und die Menschenrechtsorganisation Amnesty International in den USA einen juristischen Sieg errungen. Eine Bezirksrichterin in Washington verfügte, dass die US-Regierung die Namen aller verdächtigen Ausländer, die infolge der Anschläge inhaftiert wurden, binnen 15 Tagen veröffentlichen muss. Lediglich der Ort, an dem die Festgenommenen verwahrt werden, dürfe aus Gründen der Sicherheit geheim gehalten werden.
Ausnahmen von dieser Regelung ließ Richterin Gladys Kessler nur für Fälle zu, in denen der Häftling als wichtiger Zeuge bei den Ermittlungen zu den Anschlägen dient. Nach Angaben der Bürgerrechtsgruppen hat die Mehrzahl der meist aus dem Nahen Osten stammenden Festgenommenen keinerlei Verbindung zum Terrorismus. Sie würden lediglich wegen Visa-Verstößen festgehalten. Seit dem 11. September 2001 wurden in den USA insgesamt fast 1.200 Personen wegen mutmaßlicher Verbindungen zum Terrorismus festgenommen.
"Wir haben in den USA kein System geheimer Verhaftungen", begrüßte Lucas Guttentag von der Amerikanischen Bürgerrechtsunion (ACLU) das Urteil. Ein Regierungsvertreter übte indessen nach Informationen des Nachrichtensenders CNN scharfe Kritik an der Entscheidung. Sie schade den nationalen Sicherheitsinteressen.
Quelle: ntv.de