Annäherung bei Winterspielen Kim will Athleten nach Südkorea schicken
06.01.2018, 08:18 Uhr
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(Foto: AP)
Der olympische Gedanke bringt die verfeindeten Staaten Südkorea und Nordkorea zusammen. Einem Bericht zufolge werden voraussichtlich Sportler aus dem Norden bei den Winterspielen in Südkorea an den Start gehen. Qualifiziert sind aber nur zwei Sportler.
Nordkorea wird nach Angaben seines Vertreters beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) "wahrscheinlich" an den Olympischen Winterspielen in Südkorea teilnehmen. Das berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo. Pjöngjangs IOC-Vertreter Chang Ung äußerte sich demnach bei einem Zwischenstopp am Flughafen von Peking.
Dem Bericht zufolge war Chang offenbar auf dem Weg in die Schweiz, wo das IOC seinen Hauptsitz hat. In Lausanne wolle der nordkoreanische Vertreter womöglich über die Teilnahme seines Landes an den Winterspielen beraten, hieß es. Der Chef des Organisationskomitees der Winterspiele, Lee Hee Beom, hatte am Mittwoch gesagt, Südkorea sei gut vorbereitet auf eine Teilnahme nordkoreanischer Sportler.
In den vergangenen Monaten hatte Nordkorea die internationale Gemeinschaft mit mehreren Raketentests und dem sechsten, bislang gewaltigsten Atomtest provoziert. Seit Jahresbeginn kam aber Bewegung in den Konflikt, nachdem der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un in seiner Neujahrsansprache Dialogbereitschaft mit dem Süden signalisiert hatte. Dabei deutete er auch an, dass sein Land an den Olympischen Winterspielen teilnehmen könne, die vom 9. bis 25. Februar im südkoreanischen Pyeongchang stattfinden.
Am Mittwoch schalteten Nord- und Südkorea dann einen seit knapp zwei Jahren abgeschalteten Kommunikationskanal wieder frei. Für kommenden Dienstag sind die ersten direkten Gespräche zwischen Nord- und Südkorea seit mehr als zwei Jahren geplant.
Bei dem Treffen im Grenzort Panmunjom in der entmilitarisierten Zone soll unter anderem über die mögliche Teilname Nordkoreas an den Olympischen Winterspielen beraten werden. Die seit Jahrzehnten verfeindeten koreanischen Nachbarn wollen außerdem über andere Themen zur Verbesserung der bilateralen Beziehungen sprechen.
Quelle: ntv.de, shu/AFP