Politik

Mehr Arbeit in Deutschland Kinderarmut geht zurück

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(Foto: picture alliance / dpa)

In Deutschland leben offenbar immer weniger Kinder von Hartz IV. In den letzten fünf Jahren geht ihre Zahl einem Medienbericht zufolge um 13,5 Prozent zurück. Grund sei die steigende Zahl von Jobangeboten. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung warnt allerdings vor Euphorie. Auch wer arbeite, könne arm sein.

Die Zahl der Kinder, die von leben müssen, ist einem Zeitungsbericht zufolge in den vergangenen fünf Jahren gesunken. Von September 2006 bis September 2011 sei die Zahl der betroffenen unter 15-Jährigen bundesweit von 1,9 Millionen um etwa 257.000 auf knapp 1,64 Millionen zurückgegangen, schreibt die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf eine Analyse der Bundesagentur für Arbeit (BA). Dies entspreche einem Rückgang um 13,5 Prozent.

Besonders deutlich war demnach der Rückgang im vergangenen Jahr: Von September 2010 bis 2011 sei die Zahl der unter 15-Jährigen in Hartz-IV-Haushalten um fast 84.000 gesunken. "Weniger Kinder in Hartz IV bedeutet, dass es den Jobcentern gelungen ist, ihre Eltern in Beschäftigung zu integrieren", sagte BA-Vorstandsmitglied Heinrich Alt dem Blatt. Die Chance, eine Arbeit zu finden, sei heute deutlich besser als vor drei oder vier Jahren. "Auch Langzeitarbeitslose oder Geringqualifizierte profitieren verstärkt von der Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes", sagte er.

Die Auswertung der Bundesagentur zeigt nach Angaben der Zeitung, dass es große regionale Unterschiede gibt: Im Fünf-Jahres-Vergleich schneide Bayern am besten mit einem Minus von gut 22 Prozent ab. In Stadtstaaten wie Bremen oder Hamburg oder im bevölkerungsreichen Nordrhein-Westfalen habe der Rückgang dagegen deutlich niedriger gelegen. Schlusslicht sei Berlin: In der Bundeshauptstadt habe sich die Zahl der hilfebedürftigen Kinder im gleichen Zeitraum nur um 1,2 Prozent verringert. Mehr als jedes dritte Kind unter 15 Jahren lebe in Berlin von Hartz IV. Bundesweit treffe dies auf fast jedes siebte (15,1 Prozent) zu.

Markus Grabka, Sozialexperte im Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), warnte in der "SZ" davor, die Zahlen überzubewerten. "Kinderarmut bleibt das zentrale sozialpolitische Problem in Deutschland", sagte er. Wenn Eltern mit ihren Kinder aus Hartz IV rauskämen, sei das längst keine Garantie, nicht von betroffen zu sein. Das Risiko bestehe gerade auch für Menschen, die im Niedriglohnsektor arbeiten.

Quelle: ntv.de, AFP

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