Politik

Präsident soll unterschreiben Klimabericht bringt Trump in die Bredouille

Eine Erfindung der Chinesen hatte Trump den Klimawandel einmal genannt.

Eine Erfindung der Chinesen hatte Trump den Klimawandel einmal genannt.

(Foto: dpa)

Donald Trump zweifelt bekanntlich den Klimawandel an. Nun wird dem US-Präsidenten ein wissenschaftlicher Bericht vorgelegt, den er freigeben soll. Die Autoren sind von der globalen Erderwärmung überzeugt. Was wird Trump nun tun?

Ein umfangreicher Regierungsbericht mit zahlreichen Belegen für einen tiefgreifenden Klimawandel in den USA liegt dem Weißen Haus zur Freigabe vor. Nach Angaben der "New York Times", der der Report vertraulich zugespielt wurde, sind die verantwortlichen Wissenschaftler in großer Sorge, dass Präsident Donald Trump ihn blockieren wird. Er widerspreche in allen Punkten Trumps beharrlichen Aussagen, wonach ein Beitrag des Menschen zum Klimawandel nicht bewiesen sei.

Unter anderem werden extreme Wettervorkommnisse in den USA selbst, etwa eine Hitzewelle in Texas, in Zusammenhang mit dem Klimawandel gestellt. Das Heranrücken an Beweise für diesen Zusammenhang ist nach Angaben der "New York Times" eine der wesentlichen Errungenschaften des Berichts.

Trump muss Farbe bekennen

"Beweise für den Klimawandel sind reichlich vorhanden", zitiert die Zeitung aus dem Bericht. Man könne vielfältig belegen, was für eine große Rolle der Mensch für die Veränderung des Klimas spiele, vor allem mit Blick auf den Ausstoß von Treibhausgasen. Es gebe auch Fortschritte darin, einen Zusammenhang von extremen Wettervorkommnissen und dem Klimawandel nachweisen zu können.

Der Report wurde den Angaben zufolge im Februar von 13 US-Bundesbehörden fertiggestellt. Er ist Teil einer Art nationalen Klimaberichts (National Climate Assessment), den der US-Senat alle vier Jahre anfordert. Die nationale Akademie der Wissenschaften hat ihn freigezeichnet - nun warten die Autoren auf Trumps Freigabe. Es ist das erste Mal, dass Trumps Regierung zu einem solchen Bericht Farbe bekennen muss. Vom Weißen Haus oder der Umweltschutzbehörde EPA gab es bisher keine Reaktion.

Die US-Regierung unter Trump zweifelt den Klimawandel an. Sie hat eine scharfe Abkehr von der Politik Barack Obamas vollzogen, für den der Kampf gegen den Klimawandel ein Schwerpunkt war. Zuletzt informierten die USA die Vereinten Nationen darüber, dass sie aus dem Klimaabkommen von Paris aussteigen wollen. Der von fast 200 Nationen unterzeichnete Pakt sieht vor, die Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius zu bremsen.

Siedlungen sind bedroht

In den USA selbst sind bereits jetzt große Teile der Bevölkerung von den Folgen des Klimawandels betroffen. Die Ureinwohner von Alaska plagen existenzielle Sorgen um ihren Lebensraum und ihre Nahrungssicherheit. Auch an der dicht besiedelten Ostküste drohen Siedlungen vom Atlantik verschluckt zu werden.

Viele US-Bundesstaaten, Kommunen, Unternehmen und Behörden haben jedoch angekündigt, den Kampf gegen den Klimawandel unbeirrt fortzusetzen. Der frühere Präsidentschaftsbewerber Al Gore stellte an diesem Dienstag in Berlin einen Film unter dem Titel "Immer noch eine unbequeme Wahrheit: Unsere Zeit läuft" vor, der sich mit den Folgen des Klimawandels beschäftigt. Mit dem oscarprämierten Film "Eine unbequeme Wahrheit" hatte Gore 2006 weltweit Aufsehen erregt.

Quelle: ntv.de, hul/dpa

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