Politik

Urabstimmung in den Krankenhäusern Klinikärzte wollen streiken

Ab Mitte Mai dürfte es Streiks geben in den 800 kommunalen Krankenhäusern in Deutschland. Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hat das Scheitern und den Abbruch der Tarifverhandlungen für die 55.000 Ärzte an den kommunalen Kliniken erklärt.

Die Ärzte konnten ihre Forderungen nicht durchsetzen - jetzt könnten sie erzwungen werden.

Die Ärzte konnten ihre Forderungen nicht durchsetzen - jetzt könnten sie erzwungen werden.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen will die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) rasch über einen Streik an den 800 kommunalen Krankenhäusern in Deutschland entscheiden. Nach fast zweitägigen Verhandlungen waren die Gespräche für die rund 55.000 Ärzte in der fünften Runde in Düsseldorf gescheitert. Der MB leitete umgehend die Urabstimmung über einen Streik unter ihren Mitgliedern ein. Ab Mitte Mai sei mit Streiks der Mediziner zu rechnen. Nur Berlin und Hamburg seien davon ausgenommen.

"Die Arbeitgeber haben den Ernst der Lage nicht erkannt. Wir haben alles in die Waagschale gelegt, um zu einer Einigung auf dem Verhandlungswege zu kommen", betonte der Verhandlungsführer des Marburger Bundes, Lutz Hammerschlag. Am Ende habe die Unbeweglichkeit der Arbeitgeber zu der jetzigen Situation geführt. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) habe den Arbeitskampf provoziert.

Wirtschaftskrise im Krankenhaus

Die Arbeitgeber kritisierten die Entscheidung des Marburger Bundes scharf. Die Ärztegewerkschaft ignoriere die Wirtschaftskrise und lasse ernsthaften Einigungswillen vermissen, teilte die VKA mit. Nach Ansicht des VKA werden unter den angekündigten Streiks "in erster Linie unbeteiligte Patienten leiden".

Ein Vorschlag in den Gesprächen sah laut VKA zuletzt vor, die Ärztegehälter um 2,9 Prozent bei einer Laufzeit von drei Jahren zu erhöhen. Die Vergütung des Bereitschaftsdienstes sollte zwischen 16 und 20 Prozent steigen, zudem sollte es Zuschläge für Nachtarbeit geben. Beim Marburger Bund hieß es dazu nur knapp, ein jährlicher Anstieg des Grundgehalts von unter einem Prozent sei inakzeptabel. Die Ärztegewerkschaft hatte ihre Forderung mit der massiven Abwanderung von deutschen Ärzten ins Ausland sowie 5000 unbesetzten Stellen begründet.

Quelle: ntv.de, dpa

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