Bundespräsident Horst Köhler strebt eine zweite Amtszeit an. Er habe in den vergangenen Wochen bei mehreren turnusgemäßen Gesprächen mit den Parteichefs breite Unterstützung von der CDU/CSU, der FDP und der SPD erhalten, berichtete "Bild" unter Berufung auf Regierungs- und Parteikreise.

Kurz vor Ostern habe sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel für Köhler ausgesprochen. Sie stehe voll hinter ihm, sagte ein Mitglied der CDU-Spitze dem Bericht zufolge. Mit dieser parteiübergreifenden Unterstützung sei eine zentrale Bedingung erfüllt, die sich Köhler selbst für eine zweite Amtszeit gesetzt habe.

Köhlers Sprecher wollte den Bericht nicht bestätigen. Von einer Entscheidung sei ihm nichts bekannt, sagte Martin Kort vor Journalisten in Berlin. Köhler hatte bisher erklärt, er werde seine Entscheidung etwa ein Jahr im Voraus bekanntgeben. Auszugehen ist davon, dass er dies zwischen dem 23. Mai – also ein Jahr vor Zusammentritt der Bundesversammlung, die das Staatsoberhaupt wählt – und dem 1. Juli, dem Jahrestag des Amtsantritts, tun wird.

Die Deutschen mögen Köhler

Fast Drei Viertel der Deutschen wünschen sich eine zweite Amtszeit Köhlers. Eine erneute Kandidatur würden 74 Prozent begrüßen, ergab eine Forsa-Umfrage im Auftrag von n-tv. Nur 16 Prozent sind dagegen. Die Zustimmung ist nicht nur bei Union und FDP überdurchschnittlich hoch, die Köhler als ihren Kandidaten 2004 ins Amt gewählt hatten. Unter den SPD-Anhängern kam Köhler auf 77 Prozent Zustimmung für eine zweite Kandidatur.