Wahl des Bundespräsidenten Köhlers Chancen gestiegen
18.01.2009, 18:54 UhrBundespräsident Horst Köhler muss nach der hessischen Landtagswahl noch weniger als bisher um seine Wiederwahl bangen. Mit dem Wahlsieg von CDU und FDP am Sonntag wird die bislang knappe Mehrheit für Köhler in der Bundesversammlung wachsen. Angesichts des schlechten Ergebnisses der SPD in Hessen schwinden dagegen die Chancen für SPD-Kandidatin Gesine Schwan.
Die Bundesversammlung setzt sich aus den derzeit 612 Abgeordneten des Bundestages sowie ebenso vielen Vertretern aus den Ländern zusammen. Insgesamt besteht die Versammlung zur Wahl des Bundespräsidenten am 23. Mai aus 1224 Mitgliedern. Für die absolute Mehrheit sind damit 613 Stimmen erforderlich. Im ersten und zweiten Wahlgang muss ein Kandidat mehr als die Hälfte der Stimmen erhalten, im dritten Wahlgang reicht dann die relative Mehrheit. Es wird also gewählt, wer die meisten Stimmen hat.
Seit der bayerischen Landtagswahl im vergangenen September hatte Köhler eine sehr knappe Mehrheit in der Bundesversammlung. Union, FDP und die Freien Wähler aus Bayern, die den amtierenden Präsidenten unterstützen, verfügten nach Berechnungen des Internetportals "Wahlrecht.de" über mindestens 613 der 1224 Stimmen. SPD und Grüne brachten es selbst zusammen mit den Linken, die mit Peter Sodann einen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken, nur auf maximal 607 Stimmen. Nach der Wahl in Hessen wird sich durch die Mehrheit von CDU und FDP der Vorsprung für das Köhler-Lager in der Bundesversammlung nun um einige Stimmen vergrößern.
Quelle: ntv.de