Politik

Übergriffe in Silvesternacht Kölner Ex-Polizeipräsident entschuldigt sich

Wolfgang Albers sieht sich als Sündenbock.

Wolfgang Albers sieht sich als Sündenbock.

(Foto: dpa)

Die Silvesternacht von Köln - kaum ein Thema hat die ersten Monate des Jahres so dominiert wie dieses. Nun sagt der damalige Kölner Polizeipräsident vorm Untersuchungsausschuss aus und bittet um Verzeihung bei den betroffenen Frauen.

Der ehemalige Kölner Polizeipräsident Wolfgang Albers hat sich im Untersuchungsausschuss "Silvesternacht" bei den Opfern der massiven Übergriffe entschuldigt. Dass die Polizei Köln unter seiner Führung den Frauen nicht ausreichend Schutz geben konnte, bewege ihn seit diesem Tag, sagte Albers in Düsseldorf. "Ich bitte die betroffenen Frauen um Verzeihung."

Sexuelle Nötigung und Vergewaltigung seien Taten, die in ganz besonderem Maße verletzten und demütigten. Im Untersuchungsausschuss sagte Albers als Zeuge aus. Die NRW-Regierung hatte ihn eine Woche nach den massenhaften sexuellen Übergriffen auf Hunderte Frauen und dem viel kritisierten Polizeieinsatz in den einstweiligen Ruhestand versetzt.

Albers wurde vorgeworfen, die Öffentlichkeit nach den Vorfällen nicht rechtzeitig informiert und Details über die Herkunft der Verdächtigen zurückgehalten zu haben. Zwei Drittel der rund 160 Beschuldigten sind nach Angaben der Staatsanwaltschaft Algerier und Marokkaner. Die Ausschussmitglieder wollten wissen, wann Albers welche Erkenntnisse über die Vorfälle hatte. Zwischen Weihnachten und Neujahr sei er im Urlaub gewesen, sagte Albers. Von den Vorfällen habe er erfahren, als er kurz nach Mitternacht von einer privaten Party aus auf der Leitstelle anrief, um ein frohes neues Jahr zu wünschen.

Auf die Frage des FDP-Abgeordneten Marc Lürbke, ob er sich als Bauernopfer fühle, mit dem das Innenministerium aus der Schusslinie genommen werden sollte, antwortete Albers mit einem Verweis auf das Alte Testament. Nachdem er im 3. Buch Mose nachgelesen habe, was es mit dem Sündenbock auf sich habe, habe er festgestellt: "Da ist wahrscheinlich was dran, ja."

Quelle: ntv.de, vpe/dpa

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