Gefangene Putin-Kritikerinnen erhoffen Gnade Kommen Pussy Riot noch heute frei?
19.12.2013, 08:51 Uhr
Die 24 Jahre alte Nadeschda Tolokonnikowa wird von ihrer Familie sehnsüchtig erwartet.
(Foto: REUTERS)
Schon mehr als ein Jahr sitzen sie im Knast, unter mutmaßlich miesen Bedingungen. Diese schwere Zeit endet für die zwei Musikerinnen von Pussy Riot vielleicht noch heute. Vor der Amnestie sind aber noch einige Dinge zu erledigen.
Die im Straflager inhaftierten Putin-Kritikerinnen der Punkband Pussy Riot hoffen auf ihre Freilassung noch in dieser Woche. Anlass zur Hoffnung gibt eine Massenamnestie in Russland. "Sie können theoretisch noch heute herauskommen", sagte die Anwältin Irina Chrunowa der Agentur Interfax.
Die Angehörigen der inhaftierten 24-jährigen Nadeschda Tolokonnikowa und der 25 Jahre alten Maria Aljochina seien bereits zu den jeweiligen Straflagern gereist. Dort wollen sie die beiden Frauen endlich wieder in ihre Arme schließen.
Frauen müssen Dokumente vorlegen
Die Staatsduma hatte am Mittwoch eine Massenamnestie beschlossen, die auch einzelne Putin-Gegner betrifft. Der Strafvollzug hat sechs Monate Zeit, den Gnadenakt umzusetzen. Demnach müssen die beiden Frauen von Pussy Riot mehrere Dokumente vorlegen, um in Freiheit zu kommen - zum Beispiel einen Nachweis, dass sie das Erziehungsrecht für ihre minderjährigen Kinder haben.
Tolokonnikowa und Aljochina waren im vergangenen Jahr nach einem Anti-Putin-Protest in einer Kirche wegen Rowdytums verurteilt worden. Das Vorgehen der Justiz hatte weltweit Kritik ausgelöst. Die Strafe würde im März enden. Dass sie freikommen sollen, werten Beobachter als Zugeständnis des Kremls an den Westen vor den Olympischen Winterspielen, die am 7. Februar in Sotschi eröffnet werden. Auch die festgehaltene Besatzung eines Greenpeace-Schiffs hofft darauf, endlich in Freiheit zu kommen.
Quelle: ntv.de, jtw/dpa