Deutscher in Pakistan getötet Konvertit stirbt durch US-Drohne
28.04.2012, 19:26 Uhr
Die Ausbildungslager der Terroristen befinden sich zumeist im Süden Waziristans.
(Foto: picture alliance / dpa)
Auch ein Jahr nach der Tötung von Al-Kaida-Chef Bin Laden in Pakistan, haben es die Behörden in dem Land nicht geschafft, die Terror-Camps aufzulösen. Jetzt wird bekannt, dass offenbar ein deutscher Islamist bei einem Einsatz der US-Armee in der Region Waziristan ums Leben kommt. Die Umstände sind unklar. Die Mutter des Deutschen spricht von "Mord".
Bei einem US-Drohnenangriff in Pakistan ist offenbar kürzlich ein deutscher Islamist aus Aachen getötet worden. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet, befand sich der Deutschtunesier Samir H. am 9. März in der Region Waziristan an Bord eines großen Pick-ups, als eine US-Drohne das Fahrzeug aus mehreren Kilometern Höhe ins Visier nahm.
Drei Raketen habe der ferngesteuerte Flugroboter abgefeuert, mindestens eine habe das Ziel getroffen und den mit bis zu zwölf angeblichen Taliban und ausländischen Kämpfern besetzten Wagen zerstört. Die Hintergründe des Anschlags auf den Pick-up seien noch unklar.
Die Mutter des Deutschen fordert die Bundesregierung auf, den Tod ihres Sohnes in einem Ermittlungsverfahren aufzuklären. "Das war Mord", zitiert das Blatt die 54-jährige Konvertitin.
Der Tod des Deutschtunesiers ist bereits der zweite Fall, bei dem ein Bundesbürger Opfer eines Drohnenangriffs wurde. Im Oktober 2010 kam demnach der 20-jährige Bünyamin E. aus Wuppertal am Stadtrand des wazirischen Ortes Mir Ali ums Leben.
Quelle: ntv.de, dpa