Politik

"Mein Wort gilt" Kraft lehnt Kanzlerkandidatur ab

NRW liegt ihr am Herzen: Hannelore Kraft will halten was sie vor der Wahl versprochen hat.

NRW liegt ihr am Herzen: Hannelore Kraft will halten was sie vor der Wahl versprochen hat.

(Foto: dpa)

NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft bleibt dabei - sie steht als Kanzlerkandidatin nicht zur Verfügung. Nach dem jüngsten Wirbel um die K-Frage sagte Kraft, sie lehne eine eigene Kandidatur ab: "Weil ich vor der Wahl versprochen habe, NRW-Ministerpräsidentin zu bleiben."

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hat sich gegen ein Vorziehen der Kanzlerkandidaten-Kür ihrer Partei ausgesprochen und zugleich bekräftigt, dass sie selbst nicht antreten wird. SPD-Chef Sigmar Gabriel werde "zur richtigen Zeit einen Vorschlag machen", sagte Kraft der "Bild"-Zeitung. "Ich kann die ganze Aufregung um die K-Frage zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt nicht verstehen." Die SPD werde sich "nicht treiben lassen, nicht von den Medien und auch nicht von anderen Parteien".

Kraft machte zugleich den Einfluss der NRW-SPD als mitgliederstärkstem Landesverband bei der Kandidaten-Kür deutlich. "Die NRW-SPD hat schon aufgrund ihrer Größe ein besonderes Gewicht, aber das hat nichts mit mir als Person zu tun." Eine eigene Kandidatur lehnte Kraft erneut ab. "Weil ich vor der Wahl versprochen habe, NRW-Ministerpräsidentin zu bleiben." Natürlich freue sie sich über eine hohe Akzeptanz in der Partei und in der Bevölkerung. "Doch mein Wort gilt."

Auch die SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles bekräftigte mit Blick auf die Kandidaten-Kür, am vereinbarten Zeitplan ändere sich nichts. "Der Kandidat wird Anfang 2013 bestimmt", sagte Nahles der "Passauer Neuen Presse". Es gebe dafür gute Gründe. "Wir wollen jenseits des Bundestagswahlkampfes jetzt politisch noch Dinge bewegen", unterstrich Nahles. "Sobald aber ein Kanzlerkandidat bestimmt ist, gerät jede Äußerung unter Wahlkampfverdacht".

Zur Frage einer möglichen Urwahl des SPD-Kanzlerkandidaten durch die Parteimitglieder sagte Nahles: "Wenn es mehr als einen Kandidaten geben würde, wäre eine Urwahl sinnvoll." Gabriel habe dies bereits angekündigt. "Das Instrument der Urwahl haben er und ich in der Satzung verankert", fügte die SPD-Generalsekretärin hinzu. "Ich halte diese Option aber nicht für wahrscheinlich."

Laut einer Emnid-Umfrage für das Magazin "Focus" befürworten 82 Prozent der SPD-Anhänger, dass die Parteimitglieder in einer Urwahl über den Spitzenkandidaten abstimmen können. In der Kandidatenfrage liegt der Umfrage zufolge der SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier vorn. 31 Prozent der Deutschen halten Steinmeier demnach für einen geeigneten Herausforderer von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Den früheren SPD-Finanzminister Peer Steinbrück halten 27 Prozent für einen geeigneten Kandidaten. Eine Kandidatur von Gabriel würden dagegen nur 17 Prozent der Befragten begrüßen.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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