Politik

Neue Gerüchte um den SPD-Kandidaten "Kreise" sehen Steinbrück vorn

Peer Steinbrück soll die meisten Chancen gegen Merkel haben, heißt es.

Peer Steinbrück soll die meisten Chancen gegen Merkel haben, heißt es.

(Foto: dpa)

Gabriel steigt aus, Steinmeier schweigt und Steinbrück ist am beliebtesten: Die Gerüchte um den Kanzlerkandidaten der SPD schießen ins Kraut. Die Parteizentrale dementiert eifrig. Ein Magazin will nun den ultimativen Hinweis gefunden haben. Und untermauert das mit einer Meinungsumfrage. Steinbrück kontert: "Das sind alles ungelegte Eier."

Der SPD wäre etwas Ruhe in der K-Frage lieber, doch die Spekulationen, wer bei der Bundestagswahl in einem Jahr Kanzlerin Angela Merkel herausfordert, reißen nicht ab. Einem Medienbericht zufolge haben sich Parteichef Sigmar Gabriel, Bundestagsfraktionschef Frank-Walter Steinmeier und der ehemalige Finanzminister Peer Steinbrück in Gesprächen nun auf einen Kandidaten geeinigt.

Die SPD-Troika (v.l.): Steinbrück, Gabriel und Steinmeier.

Die SPD-Troika (v.l.): Steinbrück, Gabriel und Steinmeier.

(Foto: dpa)

Die Troika der Kandidaten rechne sich mit Steinbrück die meisten Chancen bei der Bundestagswahl aus, berichtet das Magazin "Cicero". Das hätten Gespräche zwischen den drei möglichen Kandidaten ergeben, heißt es demnach unter Berufung auf Parteikreise. Der Kanzlerkandidat solle zudem noch vor Weihnachten ausgerufen werden - rechtzeitig vor der Niedersachsen-Wahl im Januar.

Die SPD und auch Steinbrück selbst dementierten den Bericht. "Es gibt definitiv keinen neuen Stand in der K-Frage der SPD", erklärte Generalsekretärin Andrea Nahles in Berlin. Steinbrück sagte der "Süddeutschen Zeitung": "Nichts ist entschieden, das sind alles ungelegte Eier." Der SPD-Politiker fügte hinzu: "Mit mir hat niemand gesprochen."

Bereits am Montag hatte Nahles betont, es werde keinen Parteitag der SPD im Dezember geben. Auch sei ihr nichts davon bekannt, dass sich an der Anzahl der Bewerber um die Kanzlerkandidatur etwas geändert habe. Die "Leipziger Volkszeitung" hatte zuvor berichtet, .

Steinbrück wohl NRW-Spitzenkandidat

Wie "Cicero" weiter berichtete, hätten sich Gabriel, Steinmeier und Steinbrück in den vergangenen Monaten "in sehr offenen, vertraulichen Gesprächen über ihre Stärken und Schwächen ausgetauscht". Sie hätten sich darauf geeinigt, dass Steinbrück am ehesten Merkel gefährlich werden könne. Steinbrück, der viele Unterstützer auch im bürgerlichen Lager hat, solle aber gleichzeitig den Eindruck zerstreuen, dass die SPD nur auf eine Große Koalition unter einer Kanzlerin Merkel aus sei. Steinbrück hatte bereits ausgeschlossen, wie zwischen 2005 und 2009 erneut Minister in einem Kabinett Merkel zu werden.

Nach einer Forsa-Umfrage im Auftrag von "Cicero" sehen auch Anhänger der SPD in Steinbrück den aussichtsreichsten Kandidaten gegen Merkel. Auf die Frage, ob Steinmeier oder Steinbrück die besseren Chancen habe, schätzten 47 Prozent Steinbrücks Aussichten am besten ein. 36 Prozent hielten Steinmeier für chancenreicher. 17 Prozent der SPD-Anhänger glaubten, dass die Sozialdemokraten weder mit dem einen noch mit dem anderen Kandidaten eine Chance hätten. Forsa befragte 1011 Bundesbürger.

Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa wird Steinbrück den Spitzenplatz der NRW-SPD für die Bundestagswahl 2013 erhalten. Führende Mitglieder der nordrhein-westfälischen Landesgruppe der SPD-Bundestagsfraktion gehen fest davon aus, dass ihm Platz 1 der Landesliste angeboten wird. Endgültig entschieden wird über die Aufstellung im bundesweit größten SPD-Landesverband im März 2013. Die NRW-SPD wollte sich nicht zu der Personalie äußern. Steinbrück war am vergangenen Wochenende mit fast 98 Prozent erneut als Bundestagskandidat in seinem rheinischen Wahlkreis Mettmann aufgestellt worden.

Quelle: ntv.de, mli/dpa/AFP

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