Der Papst als Vermittler Krisengespräche lassen Venezuela hoffen
13.11.2016, 05:30 Uhr
Ein Anti-Maduro-Demonstrant posiert vor einer Polizeikette.
(Foto: picture alliance / dpa)
Während sich der Präsident verzweifelt an die Macht klammert, spitzt sich die Güterknappheit in Venezuela immer weiter zu: Den Menschen des südamerikanischen Landes fehlt es mittlerweile an fast allem.
In dem festgefahrenen Streit zwischen Regierung und Opposition in Venezuela haben beide Seiten den Willen bekundet, die Krise auf friedlichem Wege beizulegen. Sie erklärten am Samstag in Caracas nach zweitägigen Verhandlungen unter Vermittlung des Vatikan, "die politischen Differenzen" könnten "nur auf der Grundlage der Verfassung und auf einem demokratischen und friedlichen Weg sowie über Wahlen" beigelegt werden.
Regierung und Opposition hatten im Oktober einen nationalen Dialog vereinbart. Nach den ersten Gesprächen bekundeten sie am Samstag ihre Absicht, "respektvoll" miteinander umzugehen und "konstruktiv" an einem "friedlichen Zusammenleben" zu arbeiten. Die Regierung erklärte sich bereit, die Einfuhr von Lebensmitteln und Medikamenten zu ermöglichen, um der Knappheit von Gütern des täglichen Bedarfs entgegenzuwirken. Beide Seiten wollen sich am 6. Dezember erneut treffen.
Die Fronten sind äußerst verhärtet. Der Verhandlungsführer der oppositionellen MUD-Koalition, Carlos Ocariz, erklärte kurz nach der gemeinsamen Stellungnahme, die Opposition werde weiter Druck machen, um Neuwahlen und ein Referendum zur Absetzung von Präsident Nicolás Maduro zu erreichen.
Die Opposition in dem wirtschaftlich schwer angeschlagenen südamerikanischen Land kämpft für ein Referendum über eine Amtsenthebung Maduros. Doch die Wahlbehörde stoppte im Oktober die dafür nötige Unterschriftensammlung. Die Entscheidung löste Massenproteste aus.
Das Referendum müsste laut Verfassung vor dem 10. Januar stattfinden, damit nach der gewünschten Absetzung die von der Opposition angestrebten Neuwahlen stattfinden könnten.
Quelle: ntv.de, jve/AFP