Politik

Nach Bombenanschlägen in Bagdad Krisensitzung aus Sorge abgesagt

Bei einer Reihe verheerender Bombenanschläge kommen im Irak 70 Menschen ums Leben, mehr als 180 werden verletzt. Eine Krisensitzung des Parlaments muss kurzfristig abgesagt werden. Die gefährliche Lage im Land macht eine Versammlung unmöglich.

Auch dieses Gebäude im Zentrum Bagdads brannte nach einem Anschlag aus.

Auch dieses Gebäude im Zentrum Bagdads brannte nach einem Anschlag aus.

(Foto: dpa)

Die politische Führung im Irak hat eine Krisensitzung des Parlaments zur jüngsten Anschlagsserie aus Sicherheitsgründen abgesagt. Parlamentssprecher Osama al-Nadschifi verschob das geplante Treffen auf unbestimmte Zeit. Den Vertretern der verschiedenen politischen Gruppierungen sei es derzeit wegen der gefährlichen Lage nicht möglich, zu der Versammlung zu kommen, hieß es.

Nach den , bei denen am Donnerstag rund 70 Menschen starben, wurden die Sicherheitsmaßnahmen rund um die Regierungsgebäude in Bagdad deutlich verschärft. Auch an Brücken, Hauptstraßen und an den Zufahrtswegen zur Grünen Zone, wo sich das Parlament und zahlreiche Botschaften befinden, wurden nach Angaben von Augenzeugen seit den frühen Morgenstunden Sicherheitskräfte zusammengezogen. Die schwerste Anschlagsserie seit August hatte sich nur wenige Tage nach Abzug der letzten US-Truppen ereignet. Mehr als 180 Menschen wurden dabei verletzt.

Bei der Krisensitzung sollte auch über den offenen Machtkampf zwischen Sunniten und Schiiten gesprochen werden, der die Arbeit von Parlament und Regierung in den vergangenen Tagen lahmgelegt hat. Die Sunniten werfen Ministerpräsident Nuri al-Maliki vor, die Macht an sich reißen zu wollen.

Al-Maliki hatte diese Woche erst seinen sunnitischen Stellvertreter Salih al-Mutlak aus dem Amt gedrängt. Dann hatte ein Gericht in Bagdad einen Haftbefehl wegen angeblicher Terroraktivitäten gegen den sunnitischen Vizepräsidenten Tarik al-Haschimi ausgestellt. Der Politiker floh daraufhin in das von den Kurden kontrollierte Autonomiegebiet im Norden des Irak.

Quelle: ntv.de, dpa

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