"Keine Insel im Stich lassen" Kritik an G8-Klimaziel
11.07.2009, 14:43 UhrDie besonders von der Erderwärmung bedrohten kleinen Inselstaaten haben die auf dem G-8-Gipfel in L'Aquila formulierten Klimaziele als nicht ausreichend kritisiert.

Vielen Inselstaaten bleibt nicht mehr viel Zeit: In wenigen Jahren droht ihnen der Untergang.
Es sei eine "grausame Ironie", dass ausgerechnet die Länder, die am wenigsten zum Klimawandel beitrügen, am meisten unter seinen Auswirkungen litten, erklärte in New York die UN-Botschafterin des kleinen Antillen-Staates Grenada, Dessima Williams, die dem Bündnis der kleinen Inselstaaten (Aosis) vorsteht. Die internationale Gemeinschaft habe die Verpflichtung, "dass keine Insel im Stich gelassen wird". Das von den G-8-Staaten und mehreren Schwellenländern vereinbarte Ziel, die Erderwärmung auf höchstens zwei Grad zu begrenzen, reiche dazu nicht aus.
Auch bei einer Erderwärmung um zwei Grad sei die Existenz einiger kleiner Inseln durch den steigenden Meeresspiegel bedroht, warnte Williams. Als Ziel müsse daher vereinbart werden, dass die Erderwärmung weniger als 1,5 Grad betragen dürfe. Außerdem müssten konkrete Maßnahmen zur Verringerung des Treibhausgas-Ausstoßes beschlossen werden.
Die Aosis setzt sich dafür ein, dass die Emissionen bis 2050 im Vergleich zu 1990 um 85 Prozent gesenkt werden. Die Industriestaaten sollen demnach bis 2020 ihren Treibhausgas-Ausstoß um mindestens 45 Prozent reduzieren. Williams hob hervor, dass die kleinen Inselstaaten schon jetzt unter durch den Klimawandel verursachten Schäden zu leiden hätten.
Quelle: ntv.de, dpa