Politik

Amnestie vor Papstbesuch Kuba begnadigt mehr als 3500 Häftlinge

Innerhalb von 72 Stunden soll die Amnestie umgesetzt werden.

Innerhalb von 72 Stunden soll die Amnestie umgesetzt werden.

(Foto: AP)

Der kubanische Staatsrat begnadigt im Vorfeld des Besuches von Papst Franziskus 3522 Häftlinge. Die Zahl ist beispiellos. Ob politische Gefangene in dem sozialistischen Land von der Amnestie profitieren, ist allerdings fraglich.

Vor dem Hintergrund des bevorstehenden Papstbesuches hat die kubanische Regierung eine Amnestie für tausende Gefangene angekündigt. "Anlässlich des Besuches Seiner Heiligkeit Papst Franziskus hat der Staatsrat der Republik Kuba eingewilligt, 3522 Häftlinge zu begnadigen", berichtete die amtliche kubanische Zeitung "Granma".

Die freizulassenden Häftlinge würden entsprechend ihrer Vergehen, ihres Verhaltens im Gefängnis, der Dauer ihrer Strafe und nach gesundheitlichen Aspekten ausgewählt. Die Amnestie ist beispiellos seit der Revolution von 1959 auf Kuba und gilt als Geste des guten Willens. Sie soll binnen 72 Stunden umgesetzt werden.

Der Staatsrat ist das höchste Regierungsorgan in dem Inselstaat. Unter den Begnadigten seien Menschen über 60 Jahre, unter 20-Jährige, Frauen und chronisch Kranke. Ausgenommen von der Maßnahme sind dem Bericht zufolge unter anderem Häftlinge, die wegen Vergehen "gegen die Staatssicherheit" im Gefängnis sitzen - darunter fallen häufig politische Gefangene.

Papst als Vermittler

Papst Franziskus will die Karibikinsel vom 19. bis 22. September besuchen. Amnestien gab es bereits im Zuge von Besuchen der Päpste Benedikt XVI. im Jahr 2012 sowie Johannes Paul II. im Jahr 1998. Damals kamen allerdings deutlich weniger Häftlinge frei.

Der Papst hatte im vergangenen Jahr eine wichtige Vermittlerrolle zwischen beiden Nachbarstaaten übernommen. Mitte Juli nahmen beide früheren Erzfeinde nach einer jahrzehntelangen Eiszeit diplomatische Beziehungen wieder auf.

Quelle: ntv.de, jki/dpa/AFP

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