Politik

Keine Anschlüsse für Privatpersonen Kubaner bekommen neue "Internet-Räume"

Raul Castro lässt ein bisschen mehr Internet zu.

Raul Castro lässt ein bisschen mehr Internet zu.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die kommunistische Regierung Kubas plant, mehr Bürgern Zugang zum Internet zu verschaffen. Vom heimischen Computer aus werden Kubaner ihre Mails aber nicht abrufen können. Es sollen lediglich neue "Internet-Räume" eingerichtet werden. Und deren Nutzung ist teuer.

Kuba will seinen Bürgern den Zugang zum Internet erleichtern. Anschlüsse für Privatpersonen an das weltweite Datennetz soll es aber weiter nicht geben. Es sollten ab kommender Woche im ganzen Land zusätzliche 118 "Internet-Räume" eingerichtet werden, teilte das Kommunikationsministerium des kommunistischen Landes mit. Auch weiterhin werde der Web-Zugang aber "nur von den Internet-Räumen aus" möglich sein.

Die neuen Internet-Räume sind den Angaben zufolge vorerst in den größeren Städten des Landes geplant, weitere sollen folgen. In ihnen soll das Surfen im Internet umgerechnet 3,50 Euro pro Stunde kosten, einfaches Mailen 1,20 Euro pro Stunde. Der monatliche Durchschnittslohn in Kuba liegt bei knapp 15 Euro.

Nicht mal ein viertel der Kubaner nutzt das Internet

Derzeit gibt es in Kuba rund 200 öffentliche Zugangsstationen zum Internet, hauptsächlich in Hotels und in Filialen des staatlichen Telekommunikationsunternehmens Etecsa. Dort kostete eine Stunde Internet bisher 4,70 Euro. Private Internetanschlüsse gibt es auf der kommunistischen Insel nicht. Sie werden aber von Oppositionellen gefordert, da sie in den öffentlichen Zugängen Zensur und Kontrolle vermuten.

Das Internet war von Kuba aus wegen des bestehenden US-Embargos lange nur über Satellit erreichbar und dadurch eher langsam. Im Januar dieses Jahres dann wurde ein Unterwasser-Glasfaserkabel in Betrieb genommen, das vom politischen Verbündeten Venezuela zwischen beiden Ländern installiert wurde. Es ist die erste Kabelverbindung für den kommunistischen Karibikstaat. Offiziellen Angaben zufolge nutzten 2011 rund 2,6 Millionen der 11,1 Millionen Kubaner das Internet. Dies ist eine der niedrigsten Raten in Lateinamerika.

Quelle: ntv.de, AFP

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