Politik

FDP rutscht wieder unter 5 Prozent "Kubicki-Lindner-Effekt" verpufft

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Philipp Rösler (r.) kann von den Wahlerfolgen von Wolfgang Kubicki (l.) und Christian Lindner nicht langfristig profitieren.

(Foto: picture alliance / dpa)

Wie gewonnen, so zerronnen: Nach den sensationellen Ergebnissen der Liberalen in Kiel und Düsseldorf ist die Partei erneut in den Niederungen des Berliner Koalitionskrachs und der Führungsdebatten gelandet. In der aktuellen Forsa-Umfrage landet die "Rösler-Westerwelle-FDP" wieder unter 5 Prozent. Auch andere Landtagswahltrends nivellieren sich.

Drei Wochen ist die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen jetzt her, vier Wochen die Abstimmung in Schleswig-Holstein, und langsam "normalisieren" sich die Umfragewerte wieder. Laut der aktuellen Forsa-Befragung im Auftrag von RTL und "Stern" ist das für manche erfreulich, für andere dagegen weniger. Zu den Verlierern dieses Trends gehören die Liberalen und Piraten. Profitieren können dagegen Union und Grüne.

Erstmals seit dem Urnengang im Westen fällt demnach die FDP wieder unter 5 Prozent. Lediglich 4 Prozent der Befragten würden ihr Kreuzchen bei Gelb machen. In den Augen der Forsa-Umfrageforscher ist dies ein Anzeichen dafür, dass die Bürger begreifen, dass im Bund eben nicht die "Kubicki-Lindner-FDP" zur Wahl stünde, sondern die "Rösler-Westerwelle-FDP".

Leichter Dämpfer für Piraten

Und der Bundes-FDP trauen die allerwenigsten Deutschen derzeit etwas zu. Auf die Frage, welche Partei mit den Problemen des Landes am besten fertig werden könnte, antwortet nur ein mickriger Prozent mit: FDP. Doch hier spiegelt sich generell seit Wochen die Politikverdrossenheit wider. Mit 56 Prozent ist weit über die Hälfte der Befragten der Ansicht, dass keine Partei die geeigneten Lösungen anzubieten habe.

Einen Dämpfer müssen nach den Erfolgen in Kiel und Düsseldorf auch die Piraten hinnehmen. 7,8 Prozent in NRW, 8,2 Prozent in Schleswig-Holstein: Die letzten Wochen waren ein Riesenerfolg für die noch junge Partei. Da werden es die Polit-Freibeuter verknusen können, dass sie in der Forsa-Umfrage einen Prozentpunkt verlieren. Bundesweit liegen sie mit 11 Prozent noch immer weit über den jüngsten Ergebnissen.

Linkspartei und SPD stabil

Besonders die Wahl in Nordrhein-Westfalen stürzte – gepaart mit dem viel kritisierten Aus Norbert Röttgens als Umweltminister – die Union in Turbulenzen. Von vor der Wahl 35 Prozent Zustimmung stürzte die Union auf 31 Prozent ab. Mittlerweile hat sich das Verhältnis wieder gefangen, immerhin 33 Prozent gäben sonntags der Union ihre Stimmen, wenn Wahlen wären.

Leicht im Aufwärtstrend befinden sich auch die Grünen. Sie können ihren Zustimmungswert wieder steigern. Der verharrte zuletzt bei 13 Prozent und ist nun um einen Punkt auf 14 gestiegen. Unverändert bei 27 Prozent liegt die SPD.

Überraschend schadlos sind die jüngsten Querelen an der Linkspartei vorbeigegangen. Führungsdebatten und die immer wieder öffentlich diskutierte Gefahr der Spaltung der Partei verhindern nicht, dass weiterhin 6 Prozent der Deutschen für die Linken votieren würden. Allerdings liegt der Zeitraum der Befragung vor dem Göttinger Parteitag.

Quelle: ntv.de, jog

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