Politik

Loblied auf Lindner Kubicki watscht Rösler ab

Der norddeutsche Liberale Kubicki nimmt meist kein Blatt vor den Mund. Munter sagt er, was er denkt. Auch, wenn etwa das Loblied, das er auf den Ex-FDP-Generalsekretär Lindner singt, in den Ohren seines Parteichefs Rösler extrem schmerzhaft klingen muss.

Kubicki ist nicht nur unter den Liberalen bekannt für klare Worte.

Kubicki ist nicht nur unter den Liberalen bekannt für klare Worte.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der schleswig-holsteinische FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki sieht in Christian Lindner den künftigen Bundesvorsitzenden der Liberalen. "Er weiß selbst, dass dies im Prinzip irgendwann auf ihn zulaufen wird", sagte Kubicki mit Blick auf den früheren FDP-Generalsekretär, den die NRW-Liberalen zu ihrem Spitzenkandidaten wählen wollen.

Er sehe in der Bundespartei niemanden mit vergleichbar großem Potenzial, so Kubicki. Zunächst müsse der 33-jährige Lindner aber nach einem Wahlerfolg in NRW den Leistungsnachweis erbringen, im Parlament und möglicherweise auch in der Regierung etwas zu bewegen, was die FDP stabilisiert und voranbringt. Er denke, Lindner werde die kommende Legislaturperiode komplett in Nordrhein-Westfalen absolvieren.

Dem derzeitigen Parteichef Philipp Rösler wünschte Kubicki, er möge durch FDP-Erfolge in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen die Souveränität und Lockerheit zurückgewinnen, die er in den vergangenen Monaten verloren habe. "Das wünsche ich ihm und der Partei insgesamt."

Kubicki zeigte sich zuversichtlich, dass die krisengeschüttelte FDP bei den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein (6. Mai) und Nordrhein-Westfalen (13. Mai) die Trendwende schafft. "Mit den beiden anstehenden Wahlen wird die Kehrtwende eingeleitet." Anschließend müsse es zu einer inhaltlichen Korrektur des FDP-Kurses auf Bundesebene kommen.

Es müsse darum gehen, die Partei stärker sozial auszurichten, sagte Kubicki, der die Nord-FDP als Spitzenkandidat in die Landtagswahl am 6. Mai führt. "Auf Bundesebene kommuniziert meine Partei die soziale Komponente momentan suboptimal, zu abstrakt, ohne den Menschen anhand konkreter Beispiele begreifbar zu machen, was es bedeutet, sich frei entscheiden zu können."

Zu den Wahlchancen im Norden meinte der Spitzenkandidat: "6,5 bis 9 Prozent können wir erreichen." In der jüngsten Umfrage lag die FDP bei 4 Prozent. Auch in NRW müssen die Liberalen um den Einzug in den Landtag bangen.

Quelle: ntv.de

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