Proteste in der Hauptstadt Kuwait geht gegen Kritiker vor
24.03.2015, 03:40 Uhr
Tränengas in den Straßen von Kuwait-Stadt: Hier bei den Protesten im vergangenen Sommer.
(Foto: REUTERS)
Es brodelt im Inneren des Wüstenstaats: Der Emir von Kuwait sieht sich offenbar mit einer anhaltenden Protestwelle konfrontiert. In der Hauptstadt treiben Sicherheitskräfte Demonstranten mit Schlagstöcken auseinander.
Die Polizei in Kuwait hat eine Protestkundgebung der Opposition gewaltsam aufgelöst. Mehr als 500 Demonstranten versammelten sich vor dem Parlament in der Hauptstadt Kuwait-Stadt und forderten die Freilassung politischer Gefangener und demokratische Reformen, wie ein AFP-Fotograf berichtete. Als sich dutzende Demonstranten dem Parlament näherten, setzten die Beamten Schlagstöcke ein, um die Menge auseinander zu treiben.
Nach Angaben des Nationalen Komitees zur Überwachung von Übergriffen - einer privaten Gruppe von Menschenrechtsaktivisten - wurden mehrere Menschen verletzt. Es soll diesen Angaben zufolge auch mehrere Festnahmen gegeben haben. Schon in den vergangenen beiden Wochen hatten Einwohner in Kuwait gegen die Politik der Regierung demonstriert.
Den Emir beleidigt?
Auslöser der jüngsten Protestwelle ist die Inhaftierung des Oppositionsführers Mussallam al-Barrak. Die Behörden werfen ihm vor, den Emir von Kuwait beleidigt zu haben. In dem autoritär regierten Land am Persischen Golf gilt das als schweres Verbrechen.
Seine Verhaftung hatte seine Anhänger bereits im vergangenen Sommer auf die Straße getrieben. Trotz der aufgeheizten politischen Atmosphäre blieben die Proteste Beobachtern zufolge friedlich. In den vergangenen Wochen hatten die Sicherheitskräfte davon abgesehen, in den Ablauf der regierungskritischen Kundgebungen einzugreifen.
Die Opposition in dem Golfstaat hatte zuletzt ihre Forderungen nach einer Auflösung von Parlament und Regierung verstärkt. Seitdem es 2012 Massenproteste in dem Emirat gab, gehen die Behörden allerdings verschärft gegen die Opposition vor, was von Rechtsgruppen scharf kritisiert wird.
Quelle: ntv.de, mmo/AFP