Politik

Wohin geht die Linke? Lafontaine greift an

Lafontaine: bekannt kämpferisch.

Lafontaine: bekannt kämpferisch.

(Foto: dpa)

In der Linkspartei geht es drunter und drüber. Zwischen Glückwunschbriefen an den kubanischen Diktator Castro und Kommunismus-Debatte liefert die Partei kaum noch Inhaltliches ab. Auf keinen Fall aber dürfe man sich anbiedern, so Ex-Parteichef Lafontaine.

Linken-Politiker Oskar Lafontaine hat der umstrittenen Bundesspitze seiner Partei den Rücken gestärkt und Kritiker des Parteikurses als "Schnarchkappen" bezeichnet. Es gebe keinen Grund für einen Kurswechsel, und es dürfe keine Anbiederung an andere Parteien geben, sagte Lafontaine auf dem Parteitag der nordrhein-westfälischen Linken. "Ich sage an die Adresse der SPD und der Grünen: Es gibt ja so viele bei uns, die glauben, man müsse unbedingt sich diesen Parteien anbiedern. Ich habe da eine ganz andere Meinung. Sie haben es nötig, über Ihre Fehler nachzudenken." Bundeschefin Gesine Lötzsch rief nach längeren parteiinternen Querelen zur Geschlossenheit auf.

Haben Probleme, die Linke zu einen: Gregor Gysi mit den glücklosen Parteichefs Gesine Lötzsch und Klaus Ernst.

Haben Probleme, die Linke zu einen: Gregor Gysi mit den glücklosen Parteichefs Gesine Lötzsch und Klaus Ernst.

(Foto: dpa)

Lafontaine - früherer Bundesparteichef und jetzt Vorsitzender der saarländischen Linken-Fraktion - sagte in Richtung interner Kritiker: "Mich packt manchmal der Zorn, wenn ich da irgendwo lese, dass kritische Geister in unserer Partei, um irgendwelchen Medien zu gefallen, sagen: 'Wir dürfen nicht nur gegen Hartz IV sein. Wir dürfen nicht nur gegen die Rente sein.' Oder so. Ja, das sind Schnarchkappen." Lafontaine betonte weiter: "Sie sollten besser selbstbewusst und stolz diese Programme vertreten". Er hatte sich 2010 aus gesundheitlichen Gründen aus der Bundespolitik zurückgezogen.

Die Parteichefs Lötzsch und Klaus Ernst waren in den vergangenen Monaten wiederholt kritisiert worden - wegen ihres Kurses ebenso wie etwa wegen eines Glückwunschschreibens an Kubas Revolutionsführer Fidel Castro zu dessen Geburtstag. Lafontaine nahm Lötzsch in Schutz. Die Waffenlieferungen der Bundesregierung an Saudi-Arabien seien viel schwerwiegender. "Liebe Frau Merkel, ich appelliere an dieser Stelle an Sie: Schreiben Sie doch bitte Briefe an Diktatoren und liefern Sie keine Waffen an sie."

Quelle: ntv.de, dpa

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